Ein seltsamer Ort zum Sterben

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panthera Avatar

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Sheldon, ehemaliger Scharfschütze im Koreakrieg, 82 Jahre dement, Jude, zieht nach dem Tod seiner Frau zu seiner Enkelin Rhea nach Oslo. Ein Zufall verwickelt ihn in einen Familienstreit bei dem die Mutter eines Jungen vom Vater umgebracht wird,. Es gelingt Sheldon mit dem Jungen, den er PAUL nennt, zu fliehen.

Auf der Flucht helfen seine Erfahrungen als Soldat. Während die Flucht in der Gegenwart stattfindet, schweift Sheldon mit seinen Gedanken immer wieder in die Vergangenheit ab. Kriege haben sein Leben bestimmt. Er war in Korea, sein Sohn fiel in Vietnam und die Gegenwart verwickelt ihn in Spannungen zwischen Serben und Kosovo-Albanern.

Während der Flucht kommen alle nicht verarbeiteten dunklen Erlebnisse von Sheldon hoch und durch das erneute Durchleben findet er Stück für Stück Ruhe mit sich.

Ein warmherziges Buch über die Friedensfindung, das Eingestehen vom Versagen und der Versuch des Wiedergutmachens an einem Dritten. Ein ganz besonderes anrührendes Buch, das kleinere Längen in der Mitte hat, aber ordentlich Fahrt zum Schluss hin aufnimmt und mit einem besonderem Ende aufwartet.

Einzig störrend finde ich die häufige Erwähnung von IKEA im ersten Teil des Buches, bin noch unsicher, ob es hier einen Werbevertrag gab oder der Autor gegen IKEA eine Abneigung hegt.

Zitat von Seite 61:
„Wie tolerant müssen wir der Intoleranz gegenüber sein.“