kauziger Protagonist

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leseratte1310 Avatar

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Sheldon Horowitz ist inzwischen 82 Jahre alt. Nach dem Tod seiner Frau ist er zu seiner Enkelin Rhea und ihrem Ehemann Lars nach Norwegen gezogen. Der Sohn Saul ist im Krieg gefallen und Sheldon fühlt sich schuldig an seinem Tod, weil er ihn bestärkt hatte zum Militär zu gehen. Obwohl Sheldon Jude ist, fühlt er sich als patriotischer Amerikaner.

In Norwegen lebt er noch mehr in der Vergangenheit, weil er sich fremd fühlt. Deshalb hegt seine Enkelin den Verdacht, dass er ein wenig dement ist.

In der Wohnung über ihm kommt es immer wieder zum Streit. Als die Frau mit dem kleinen Jungen verzweifelt vor der Wohnungstür steht, zögert Sheldon keinen Moment und hilft den beiden. Doch die Verfolger treten die Tür ein. Sheldon versteckt sich mit dem Jungen in einem Schrank. Die Frau wird ermordet. Nachdem Ruhe eingekehrt ist, flüchtet Sheldon mit dem Jungen. Er versteckt sich in einem großen Hotel und ist beim Check-in recht gewieft.

Im Verlaufe der ganzen Geschichte zeigt Sheldon einerseits Bauernschläue, andererseits hat er eine ziemlich einfache Weltanschauung, die durch seine Senilität besonders zum Vorschein kommt. Er ist ein liebenswert skurriler Typ. Aber er übernimmt Verantwortung, wo andere wegschauen würden.

Während des ganzen Romas sind Sheldons Gedanken immer wieder in der Vergangenheit. Sein Erlebtes beeinflusst seine Entscheidungen.

Ein unterhaltsames Buch, kein Krimi trotz kriminalistischer Handlung. Ein liebenswerter, etwas seltsamer Protagonist.