Sheldons letzter Auftritt

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Sheldon Horowitz aus New York, Jude, Veteran des Koreakriegs, ehemaliger Uhrmacher und Antiquitätenhändler, ist 82 Jahre alt, als seine Frau Mabel stirb. Seine Enkelin Rhea (ihr Vater und Sheldons Sohn Saul fiel in Vietnam) überzeugt den etwas Eigenwilligen  zu einem Umzug zu sich und ihrem Mann Lars nach Oslo. Er hört einen Streit in der oberen Etage und lässt die flüchtende Frau und ihren Jungen in die Wohnung. Als die Verfolger die Wohnungstür aufbrechen, flüchtet er mit dem etwa 8 jährigen Kind, das ihn nicht versteht und den er Paul nennen wird. Nicht nur Rhea und Lars beginnen ihn zu suchen, auch die Polizei und Enver, der Vater des Jungen und Kosovoalbaner hoffen die  die beiden zu finden. In Rückblicken erfährt man viel über die Protagonisten, besonders über Sheldon.  Geplagt von den Kriegserinnerungen und dem Verlust seiner Freunde, seines Sohnes, seiner Ehefrau und nicht zuletzt von Rheas ungeborenem Baby hat er Schuldgefühle, die er nun in einer letzten Tat, indem er den Jungen beschützt, verarbeiten möchte. Ein Buch der leisen Töne, über Krieg, Verlust, Erinnerungen und wie man damit umgehen kann. Politisch und teils philosophisch war es durch seinen flüssigen Schreibstil gut zu lesen.