Eine leichte Urlaubslektüre

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tinkerbell68 Avatar

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Hannah Scheifart, eine Frau, die belogen, betrogen, hintergangen, geduldet und letztendlich doch einfach nur geliebt wird, ist Protagonistin in dem Roman "Ein Sommer am Chiemsee" von Johanna Nellon.
Hannah, eine ehemalige Blumenladenbesitzerin reist nach der Kündigung des Vermieters kurzentschlossen von Köln zu ihrem Cousin Bastian nach Prien. Dort findet sie nicht nur schnell, wenn auch per Zufall, eine neue Arbeit, nein, sie lernt auch Stefan, einen alleinerziehenden, gutaussehenden und wohlhabenden Mann kennen. Alles könnte perfekt sein, gäbe es da nicht zum einen Sissi, die Haushälterin, die Stefan das Haus richtet und dessen Sohn Timmy betreut, und sich darüberhinaus Hoffnungen auf eine gemeinsame Zukunft mit Stefan macht und Hannahs Ex, den gewalttätigen Jo, der es sich zur Aufgabe macht, die Hauseigentümer in und um Prien um ihre Wertgegenständen zu erleichtern. Jo ist es auch, der ein wenig Spannung in die schon kitschig anmutende Geschichte bringt, letztendlich jedoch in Handschellen abgeführt wird. Das Happy-End folgt auf dem Fuße: Sissi zieht in die Stadt und alle haben sich wieder lieb.
Der Roman liest sich flüssig, leicht und vielleicht auch ein wenig seicht. Die Geschichte ist vorhersehbar, der Spannungsbogen übersichtlich. Hannah kommt sympathisch aber auch reichlich naiv rüber; Stefan wirkt ehrlich, Bastian zum knuddeln und Ullis Einstellung ist verständlich.
Ein Roman für den Sommer; ein Roman, um sich ein wenig berieseln zu lassen. Ganz ok aber nicht umwerfend.