Eine italienische Jugend

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irismaria Avatar

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Das Thema - die Geschichte zweier italienischer Mädchen, ihrer Träume und Sehnsüchte und ihres Erwachsenwerdens - spricht mich sehr an, da ich Italien und seine Menschen liebe.

Wundervoll, detailreich und einfühlsam, beschreibt die Autorin Silvia Avallone die Szenen und die Menschen; so etwa die badenden Freundinnen Francesca und Anna, kritisch beobachtet von Francescas Papa, den das Erwachsenwerden seiner 13jährigen Tochter Ängste von schlimmen Jungs etc. beschert, oder Annas Familie, Stahlarbeiter, die ständig von Geldsorgen geplagt werden, zudem der Vater den letzten Lohn verspielt hat... Im Mittelpunkt stehen die Freundinnen, die sehnsüchtig aufs Erwachsensein und die große Liebe warten  Sie spielen mit der Schönheit ihrer Körper und wollen den Jungs und Männern gefallen und am besten, in die Welt hinaus."Die Welt musste erst noch kommen. Die Welt kommt mit vierzehn". Die Welt, das ist z.B. das mondäne Elba, zwar nur 4 km von ihrem Strand auf dem italienischen Festland entfernt und doch eine unerreichbare Welt. So bleibt für Anna und Francesca nur ihr Leben im Schatten der Stahlfabrik. Im Verlauf der Geschichte erleben wir die Freundinnen und ihre ersten Erlebnisse mit der Liebe und wie sich das Verhalten der Familienmitglieder gegenseitig auswirkt. Die eine Mutter, die gerne in die Politik gehen würde und unter der Gewalt ihres Mannes leidet, der Bruder, der seine Schwester schützen will und auch sein Glück machen möchte, die nicht gut aussehende Klassenkameradin mit der behinderten Schwester, die auch eine Freundin sucht...

Mir hat die Geschichte gerade in ihrer Alltäglichkeit gut gefallen, die Personen sind plausibel und vielschichtig dargestellt, die Trotstlosigkeit des Alltags aber auch die Hoffnungen auf ein besseres Leben kommen gut rüber.