Tristesse statt italienischer Urlaubsromantik

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schliesi Avatar

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Inhalt:

Silvia Avallone schreibt über zwei Freundinnen, Anna und Francesca, deren Familie und Leben. Abseits von schöner Urlaubsromantik wohnen die Mädchen in einem kleinen Ort, wo das Leben vom nahegelegenen Stahlwerk, in dem die ganze Siedlung arbeitet, bestimmt wird. Tristesse und das tägliche Einerlei stehen im krassen Gegensatz zur Lebenslust und dem Abheben von der Gesellschaft der beiden Mädchen.

Meine Meinung:

Der Roman hat mich positiv überrascht, er hat mir richtig gut gefallen, er hebt sich deutlich aus der Masse ab, das hätte ich aufgrund meines ersten Leseeindrucks nicht erwartet. Die Autorin  beschreibt viele verschiedene Charaktere, die allesamt sehr ausdrucksstark sind und jeder für sich einen Teil zur Handlung um Francesca und Anna beitragen. Das harte Arbeiterleben in der Stahlfabrik, die Hitze, der recht eintönige Alltag, die Probleme der Jugendlichen und die Stimmungen sind fast greifbar und körperlich spürbar. Der Roman hat mich emotional sehr berührt und nachdenklich gestimmt. Die Geschichte vereint starke Gefühle mit Hoffnungen auf ein besseres Leben mit Gegensätzen wie Gewalt und Drogenabhängigkeit. Es war für mich eine große Bereicherung, diesen Roman zu lesen. Avallones Schreibstil ist ohne jeden Schnörkel aussagekräftig und kommt ohne viel drumherum sofort auf den Punkt.