Etwas oberflächlich

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simone1711 Avatar

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Mia und Lorrie Ann sind beste Freundinnen seit Kindheit an. Sie teilen alle Geheimnisse miteinander - so scheint es zumindest.

Da Lorrie Ann die "Gute" ist, glaubt Mia, dass ihr nur die Rolle des bösen Mädchens bleibt. Während sie mit 15 ein ungewolltes Baby abtreibt, entscheidet sich Lorrie Anne etwas später in derselben Situation, ihr Kind zu bekommen und ihren Freund zu heiraten, auch wenn das das Ende vieler Chancen und Möglichkeiten bedeutet. Und dann geht bei der Geburt etwas schrecklich schief, ihr Sohn wird zum Pflegefall. Lorrie Anne durchlebt einen Schicksalsschlag nach dem anderen, verliert für Mia jedoch ihre Heiligenaura nicht, noch nicht.

Mia selber studiert in Yale, schöpft ihr Potential aus, führt eine glückliche Beziehung, ist rundum zufrieden. Doch es quält sie, dass Lorrie Anne so viel ertragen muss. Sie sehen sich nicht oft, doch Mia will ihrer Freundin beistehen. Es trifft sie hart, dass das jedoch nicht gewünscht ist. Sie muss feststellen, dass ihre Freundin plötzlich auf andere Weise reagiert, Entscheidungen trifft, die Mia nicht gutheißen kann und ihr nicht zugetraut hätte. Ist Lorrie Anne wirklich so, wie Mia das immer von ihr dachte?

Obwohl ich einige von den Dingen, mit denen sich das Buch beschäftigt, nachvollziehen kann, fiel mir der Zugang schwer. Es wird auch wenig aufgelöst, man bleibt mit einigen offenen Fragen allein. Natürlich stellt man sich die Frage, wie gut man die Menschen in seinem Leben kennt, doch da sich jeder im Laufe seines Lebens verändert und weiterentwickelt, wird man wohl nie jemanden restlos einschätzen können. Auch weiss man nicht, ob man ihm genauso viel bedeutet wie er einem selbst. Das ist etwas, womit jeder klarkommen muss. Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, doch ich finde, es streift das komplexe Thema nur oberflächlich und hätte ruhig umfangreicher sein können.