Wird mir lange im Gedächtnis bleiben

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
petral. Avatar

Von

In "Ein Sommer in Corona del Mar" von Rufi Thorpe, geht es um eine Freundschaft zwischen zwei Frauen und wie sich diese Freundschaft im Laufe des Lebens verändert. Ich hatte nach dem Titel eigentlich einen eher oberflächlichen , heiteren Frauenroman erwartet, wurde jedoch sehr positiv überrascht, denn dieses Buch ist viel tiefsinniger als vermutet. Lorrie Ann und Mia sind schon seit der Schulzeit befreundet. Und so lange Mia denken kann, hat sie Mia immer bewundert, denn sie hatte alles, was sich Mia insgeheim wünschte. Lorrie Ann war nicht nur wunderschön und beliebt, sie hatte auch eine wahre Bilderbuchfamilie. Terry, ihr Vater , ein cooler Rockmusiker, der seine Tochter über alles liebt, dann gibt es noch Dana, ihre liebevolle Mutter und einen Bruder, mit dem sie sich super versteht und der mit 16 Jahren immer noch an den Wochenenden einen Filmabend mit seiner Familie, jedem Treffen mit Freunden vorzieht, also alles fast zu schön und harmonisch , um wahr zu sein.

Mias Leben läuft zu dieser Zeit weniger reibungslos, sie wird gleich bei ihrem ersten Sex mit einem Jungen, in den sie nicht mal verliebt ist, schwanger. Zur Abtreibung wird sie von Lorrie Ann begleitet und zu der Zeit denken beide Mädchen noch, dass ihre Freundschaft durch nichts zerstört werden könnte und alles immer so bleiben wird.
Doch dann passiert ein schlimmer Unfall, bei dem Lorrie Anns geliebter Vater stirbt und mit einem Schlag gibt es die Bilderbuchfamilie nicht mehr. Und das bleibt leider nicht der einzige Schicksalsschlag im Leben von Lorrie Ann.

Kurz nach dem Tod von Terry, trennen sich die Wege der Freundinnen. Die Leben der beiden jungen Frauen verlaufen völlig unterschiedlich und Kontakt besteht nur noch sporadisch und irgendwann bricht er dann sogar ganz ab.

Nach Jahren, in denen die beiden nichts mehr voneinander gehört haben, steht Lorrie Ann dann allerdings ganz überraschend vor Mias Tür. Und bei diesem Besuch erfahren die Freundinnen so einiges übereinander und Mia fragt sich irgendwann, ob sie ihre Freundin eigentlich jemals richtig gekannt hat oder ob ihre Vorstellung von ihr, nicht zum großen Teil , nur Illusion war.

Ich bin begeistert von diesem Buch und fand es sehr interessant, das Leben der beiden Freundinnen zu begleiten. Meine Sympathie für die einzelnen Protagonisten wechselten im Laufe der Geschichte mehrmals. Die Personen, die anfangs meine Sympathie hatten, wurden mir später eher unsympathisch und umgekehrt. Man erlebt auch als Leser ein ständiges Wechselbad der Gefühle und gerade das hat diese Geschichte so spannend für mich gemacht. Vieles war auch sehr traurig und so konnte ich beim Lesen nicht immer die Tränen zurückhalten. Aber auch das gehört für mich zu einem guten Buch, das richtig zu Herzen geht . "Ein Sommer in Corona del Mar" hat mich tief berührt und wird mir mit Sicherheit auch lange im Gedächtnis bleiben.