Unser Kind

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Und wieder eine Leseprobe, die mich positiv überrascht hat...

Der Ich-Erzähler Sönke und Maria leben seit einem Jahr auf Föhr. Zu Beginn des Buches warten sie jedoch am Hamburger Flughafen auf ihre 15jährige Cousine Jade aus Frankfurt, die zwei Wochen bei ihnen verbringen soll. Voller Überraschung müssen sie feststellen, dass sie sich seit ihrem Kommunionbild sehr verändert hat: als Gothic-Anhänger steht sie leichenweiß geschminkt mit einem schwarzen Ledermanten und Schnürstiefeln biertrinkend an der Bar. Die Begrüßung fällt wenig herzlich aus, und auf der Fahrt zur Fähre spricht sie kein Wort mit ihnen, sondern beschäftigt sich mit ihrem Handy. Zwei Polizisten halten das Fahrzeug an - wie sich herausstellt, nicht, weil ihre Kollegin Maria viel zu schnell gefahren ist, sondern weil Jade ihnen den Stinkefinger gezeigt hat. Weil sie dadurch die Fähre verpassen, verbringen die drei eine ungemütliche Nacht im Freien bzw. im Mini. Sönke beschäftigt dabei, dass Maria offenbar aufs Festland versetzt wurde, ohne ihm das gesagt zu haben. Auf Föhr werden die drei am nächsten Morgen von Oma erwartet, die trotz ihrer 76 Jahre voller Energie ist und für ihre Enkelin ein Picknick auf dem Friedhof organisiert.

Die Leseprobe ließ sich flüssig und leicht lesen. Der Schreibstil ist einfach, und ich hatte keinerlei Probleme, ins Geschehen zu kommen. Die Figuren sind lebendig. Ich habe mich gefühlt, als wäre ich mitten unter ihnen und mit dabei am Flughafen, auf der Fähre, beim Picknick am Friedhof. Ich bin gespannt, zu welchen Komplikationen es während der 14 Tage Urlaub noch kommen wird. Denn dass es noch zu Konflikten und lustigen Situationen kommen wird, ist bei dieser Ausgangslage klar. Die Charktere sind doch sehr unterschiedlich. Ein leichter Lesespaß für laue Sommerabende.