Eine Frau emanzipiert sich

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tardy Avatar

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Sheila O´Flanagans Buch "Ein unvollkommener Ehemann" hat mich überrascht. In Erwartung einer humorvollen Geschichte, was unter anderem auch durch das farbenfrohe Cover suggeriert wird, habe ich ziemlich blauäugig zu diesem Roman gegriffen und landete ganz urplötzlich in einer tiefsinnigen und interessanten Selbstverwirklichungsstory. Roxy hat es mir am Anfang zwar nicht leicht gemacht, denn sie kam ziemlich unsympathisch daher und man konnte ihren Mann Dave fast ein wenig verstehen, dass er sie betrogen hat. Was es natürlich nicht entschuldigt und ihn auch nicht von seinem Image als Kotzbrocken befreit. Aber im Laufe der Geschichte ist mir die Protagonistin immer mehr ans Herz gewachsen und ich konnte ihre Handlungen in allen Schritten nachvollziehen. Ich bewundere ihren Mut und ihr Durchhaltevermögen. Sich ein neues Leben aufzubauen ist nicht gerade einfach, vor allem nicht in einem Land wie Irland, dem seine Traditionen noch viel wichtiger sind, als anderen Ländern in Europa. Der leichte und gut lesbare Schreibstil tut sein übriges, um das Buch gar nicht mehr weg legen zu wollen. Nur das Cover irritiert ein wenig und schreckt die Leser ab, denn man erwartet hier nicht diese Art von Buch. Schade.