Eine Frau geht ihren Weg

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leseclau Avatar

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Roxy muss mit ansehen, wie ihr Mann Dave mit der Nachbarin fremdgeht. Und dies, während sie um ihren Vater trauert und viel Zeit mit und bei ihrer Mutter verbringt. Enttäuschung, Wut und ein absolutes hin- und hergerissen sein zwischen Vergebung und Trennung bestimmen nun ihr Leben. Doch kommt das wirklich so plötzlich? Oder hat sie bereits während der Zeit bei ihrer Mutter einen Abnabelungsprozess begonnen?
Sie hat nämlich bereits angefangen, die Chauffeurstätigkeit ihres Vaters zu übernehmen. Dies macht ihr nicht nur Spaß, sondern sie bekommt Anerkennung für ihren Job, lernt spannende Menschen kennen und schätzen. Und wird dabei immer erfolgreicher. Doch Dave möchte diese neue Roxy nicht. Für ihn soll alles beim Alten bleiben, sie soll vergeben und vergessen und das Leben an der Stelle wieder aufnehmen, an dem sie es nach seinem Fehltritt verlassen hat.
Es ist unterhaltsam, Roxy auf ihrem Weg zu begleiten. Normalerweise verliere ich schnell die Geduld, wenn es in einem Buch immer wieder zwischen ähnlichen Gedanken hin und her geht. Hier aber kann ich Roxy folgen. Vielleicht, weil sie alles für und wider extrem ernsthaft abwägt und das Buch nie in Plattitüden abfällt. Es geht um Gleichberechtigung, um das Recht auf Selbstverwirklichung. Und dies betrifft nicht nur Roxy, sondern auch die Frauen (und Männer) in ihrem Umfeld. Mir gefallen die Charaktere. Alle haben fein gezeichnete Stärken und Schwächen, alle sind nur allzu menschlich. So hat mich das Buch extrem gut unterhalten und auch zum Nachdenken angeregt.
Einzig der Buchtitel „Ein unvollkommener Ehemann“ passt für mich nicht ganz so. Hier triffts der englische Titel „Her Husband´s MIstake“ glaube ich besser. Der hat diese wunderbare Mehrdeutigkeit.