Schicksalhafte Begegnung

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waterlilly Avatar

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Als Kims Verlobter Jake bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kommt, verliert die junge Frau jeglichen Lebensmut. Sie reist nach Cornwall um sich in der Nähe der Unglücksstelle von einer Klippe zu stürzen.
Dabei wird sie jedoch von einer alten Frau aufhalten. Jane kümmert sich liebevoll um Kim bis sie kurz darauf selbst schwer erkrankt. Ihr letzter Wunsch ist, dass Kim ihr aus dem Tagebuch der stummen Leandra vorliest, die vor über 20 Jahren nach Cornwall kam, um einen ihr unbekannten Mann zu heiraten.

„Ein Zimmer über dem Meer“ wurde von der Schriftstellerin Corinna Bomann unter dem Pseudonym Dana Paul verfasst. Mir persönlich erschließt sich nicht so ganz, warum man ein Buch unter einem anderen Namen veröffentlicht, wenn die wahre Identität schon im Klappentext gelüftet wird.

Der Schauplatz ist ein etwas anderer als in den bisherigen Romanen von Corinna Bomann, denn die Geschichte spielt in England und bei den Protagonisten handelt es sich um Engländer.

Es gelang mir sehr schnell, in „Ein Zimmer über dem Meer“ einzutauchen. Die Charaktere sind sehr sympathisch gezeichnet und ich nahm an ihrem Leben Anteil. Der Schreibstil ist sehr bildhaft und flüssig zu lesen, so dass es mir nur schwer gelang, das Buch aus der Hand zu legen.
Das spricht auf jeden Fall für das Talent der Autorin, Geschichten zu erzählen, denn wenn ich ehrlich bin, ist der Plot um Kim ziemlich klischeehaft und vorhersehbar.

Mein eigentliches Highlight war Leandras Tagebuch. Am liebsten hätte ich einen ganzen Roman über diese Protagonisten gelesen. Das Leiden der verstummten Frau hat mich sehr erschüttert und ihre Begegnungen mit dem Leuchtturmwärter Christian ließen eine romantische Atmosphäre aufkommen. Leider endet dieser Handlungsstrang in einer absoluten Enttäuschung.

Auch das Cover von „Ein Zimmer über dem Meer“ kann mich nicht vollkommen überzeugen. Zwar finde ich das Motiv von Meer und Leuchtturm wunderschön, jedoch wird diese von einer roten Schrift dominiert, die von der eigentlichen Stimmung des Bildes ablenkt.

Könnte man halbe Sterne vergeben, würde ich dieses Buch mit 3,5 bewerten.