autobiografisch geprägte Literatur

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yellowdog Avatar

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Die US-amerikanische Autorin Sigrid Nunez hat schon viele bemerkenswerte Bücher geschrieben (z.B. Der Freund, Sempre Susan).
Daher bin ich froh, dass nun auch ihr erstes Buch von 1995 in Deutsch neu aufgelegt wurde. Es ist ein sehr autobiografisches Buch.

Darin erzählt Nunez von ihrer Herkunft, von ihren Eltern. Ihr Vater war in Panama geboren und Chinese, ihre Mutter war Deutsche.
Zusammen gingen sie in die USA. Doch die Herkunft prägt die Familie und ihr Leben in den USA.


Das erste, relativ kurze Kapitel ist dem Vater gewidmet. Es ist ein Porträt mit Lücken, da der Vater ein schweigsamer, zurückhaltender Mensch war.

Der zweite Teil gehört der Mutter und aufgrund deren charakterlichen Veranlagung wird das Buch wesentlich lebhafter.

Immer hat die Mutter eine Sehnsucht nach Deutschland behalten.


Beide Elternporträts halte ich für überaus ehrlich und von außerordentlich starker Wirkung.


Dann beschreibt Nunez ihre eigene Kindheit. Da die beiden ersten Teile so stark waren, verblasst dieser Abschnitt im Vergleich ein wenig.

Im vierten, wieder interessanteren Teil geht es um Vadim, einen russischen Mann, in den Sigrid sich verliebt hat.
Mit ihm wird eine weitere Immigrationsgeschichte geschrieben.


Eine Feder auf dem Atem Gottes ist zwar autobiografisch, aber es ist auch ganz klar Literatur und ich bin froh, es gelesen zu haben.