Eine sehr berührende Identitätssuche

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nikomiko Avatar

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In "Eine Feder auf dem Atem Gottes" erzählt die Autorin Sigrid Nunez ihre eigene Geschichte. Das Buch ist in vier Teile gegliedert: im ersten Teil kennen wir die Eltern, der Vater und die Mutter, und in den zweiten Teil geht es über ihre Liebe zum Ballett und die Affäre mit Vadim, einem Russen aus Odessa.

Der chinesisch-panamaischen Vater und die deutsche Mutter haben keine glückliche Familie. Der Vater arbeitet sehr viel, ist sehr viel abwesend und sehr still. Die Mutter ist unglücklich, vermisst Deutschland und findet selbst keinen Platz in ihren neuen Heimat. So wächst die Autorin in New York in einem Sozialwohnungsbau, in einer liebloser Familie, mitten in Streitereien, Drohungen, Armut und sucht ihre eigene Identität.

Der Schreibstil ist flüssig, klar, mit kurze und sehr prägnanten Sätze und sehr bildhaft. Das Buch liest sich fast wie ein Tagebuch, wo die Autorin ihre Erfahrungen verarbeitet. Mit einem sehr feinen Humor erzählt die Autorin ihre Kindheit, Jugend, Erwachsen werden, die Suche auf einem Platz in ihrer Familie, wo die Eltern selbst keinen richtigen Platz haben, und in der Familie keine Struktur gibt, die Liebe zum Ballett und später die ersten Sex-Erfahrungen - all diese Dinge werden die Autorin sehr stark prägen.

Das Buch ist sehr einfühlsam geschrieben und hat mich sehr berührt. Es werden Themen angesprochen wie Herkunft, Heimat, Familie, Zugehörigkeit, die Suche nach Identität, Liebe. Definitiv eine klare Weiterempfehlung für alle, die autobiographische Romane mögen.