Einfühlsame Erfahrungen des Fremdsein

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krahnenwinkel Avatar

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In dem Buch Eine Feder auf dem Atem Gottes setzt sich die Autorin Sigrid Nunez mit ihrer eigenen bunten Vergangenheit auseinander. Dabei nimmt sie den Lesende mit auf eine Reise durch die eigene Familiengeschichte. Es wird insbesondere das schwierige Familienleben ihres in Paname geborenen chinesischen Vater und der in Deutschland geborenen Mutter geschildert. Dabei stellt sich vorallem die Frage nach der Bedeutung der eigenen Herkunft und der Identität.

Besonders gut haben mir die ersten beiden Kapitel gefallen, in denen Nunez sich mit der vielschichtigen Herkunft ihrer Familie beschäftigt. Auch die Beziehung der aus verschiedenen Kulturen stammenden Eltern wird dabei sehr interessant dargestellt. Die Geschichte ist geprägt von Schweigen und Ignoranz dem Anderen gegenüber. So sprechen die Eltern kaum über die Herkunft des Anderen und zeigen auch kein Interesse. Auch die weiteren Kapitel zeigen auf verschiedene Weisen, das Aufeinandertreffen verschiedener Kulturen.

Nunez weiß geschickt das Aufeinandertreffen kulturelle Unterschiede darzustellen. Dabei hat mir die Sprache, mit denen sie diese Situationen präsentieren sehr gut gefallen. Es ist ein ganz besonderes Erlebnis gewesen, diese Reise durch eine sehr bunte Biographie antreten zu können und bisweilen intime Einblicke erhalten zu dürfen. Eine klare Leseempfehlung!