Schwer einzuordnen

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morlin Avatar

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Dies war mein zweites Buch von Sigrid Nunez. Und genauso wie bei „Was fehlt dir“, fällt es mir auch bei „Eine Feder auf dem Atem Gottes“ schwer, es einzuordnen. Was genau habe ich da eigentlich gelesen? Eine fiktive Geschichte oder doch ein autobiographischer Roman? Ich bin mir nicht sicher, zudem es auch kein Nachwort gibt, welches diese Frage klären würde.

In Bruchstücken erzählt die Autorin zunächst die Geschichte ihrer Eltern. Gerade diese beiden Kapitel über Chang und Christa (was für eine ungewöhnliche Namenskonstellation) haben mir außerordentlich gut gefallen. Die Sprache war lebendig und bildhaft, die Figuren zum Greifen nah. In der zweiten Hälfte lernen wir dann die junge Sigrid kennen, ihre Träume und Ängste. Auch hier war ich noch ganz gefesselt von diesem ungewöhnlichen Roman. Der vierte Abschnitt hat mich dann leider etwas enttäuscht. Die Liebesgeschichte mit Vadim war nicht ganz so meins.

Insgesamt war es aber eine tolle Lektüre und für Liebhaber zeitgenössischer Literatur absolut zu empfehlen. Insbesondere dieses „Fremdsein“ in der eigenen Familie ist mir sehr Nahe gegangen. Frau Nunez hat wirklich einen großartigen Erzählstil und ich freue mich schon auf den nächsten Roman von ihr.