Sehr persönlich

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sally030 Avatar

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Der neue, autobiographische Roman von Sigrid Nunez ist in vier Abschnitte eingeteilt, die alle einen wichtigen Aspekt ihres Lebens beleuchten. Die ersten beiden Teile setzen sich thematisch mit jeweils einem Elternteil auseinander. Nunez schreibt sehr ehrlich und klar, sowohl über die Geschehnisse, als auch über ihre Gefühle dazu und die Beziehung zu ihrem Vater beziehungsweise ihrer Mutter. Im dritten Teil geht es um eine ihrer Leidenschaften: das Balletttanzen. (Triggerwarnung! Im Zuge dessen wird auch das Thema Essstörung angeschnitten.) Zuletzt wird eine Art Liebesgeschichte erzählt.
Ich bin sehr gut in das Buch reingekommen. Durch den schnörkellosen Schreibstil hatte ich einen direkten Zugang zur Geschichte und mein Interesse wurde schnell geweckt. Als Themenschwerpunkte lassen sich Familie (insbesondere die Beziehung zwischen Eltern und Kindern), Identität und Immigration benennen, die sehr persönlich und intim beleuchtet werden. Das Buch ist teilweise wunderschön geschrieben und an einigen Stellen sehr emotional. Auch das Cover hat mich von Anfang an angesprochen. Mit seinen 222 Seiten lässt es sich außerdem relativ schnell durchlesen. Ich würde es weiterempfehlen!