Über ein Aufwachsen und Leben in New York City

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larissa2808 Avatar

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Dies ist der autobiographische Debütroman von Sigrid Nunez, welcher bereits 1995 erschien und nun neu übersetzt und aufgelegt wurde.

Nunez erzählt uns darin von ihrem Vater, einem Mann, mit Wurzeln in Panama und China, der nach dem Krieg in Deutschland stationiert war und dort ihre Mutter kennenlernte. Ein Vater der immer irgendwie unbeholfen im Umagng mit seiner Familie war und dessen Beziehung zur Mutter nie wirklich in der Balance war. Die Mutter dagegen eine resolute Frau, die damit beschäftigt war, die Familie zu managen und mit ihrem Heimweh nach Deutschland zurechtzukommen. Ein ungleiches Paar, welches sich mit den Gegebenheiten arrangierte, statt die Dinge zu ändern und dadurch vielleicht zu verbessern und so eine Tochter großzog, die nie heiraten wollte, da sie von Zuhause nur ein unharmonisches Eheleben kannte.

Sigrid Nunez erzählt uns von ihrem Aufwachsen im Sozialbau in New York City, von ihrer Hassliebe gegenüber dem Ballett, welches sie Disziplin, aber auch ein komplett verschrobenes Körperbild lehrte, und von einer Liebe, die von Beginn an zum Scheitern verurteilt war.
Man spürt dabei die alten Wunden und Traumata, die vielleicht nie richtig aufgearbeitet werden konnten, da zum Beispiel der Vater verstarb, obwohl es noch so viel zu besprechen gab. Aber man liest auch mit jeder Zeile, was die Autorin formte und zu der Person machte, die sie ist.

Ein interessantes Buch, über ein Leben, das mir selbst so fremd ist, da ich ganz anders aufgewachsen bin und auch heute noch lebe.