Was fehlt mir

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Sigrid Nunez ist eine tolle Schreiberin, schon „Was fehlt dir“ hat mir sehr gefallen. Was dort für mich aber gut funktionierte – Stil vor Inhalt (ohne letzteren gänzlich zu vernachlässigen) – klappt hier nicht ganz so sehr. Ich will nicht sagen, dass „Eine Feder auf dem Atem Gottes“ inhaltslos wäre, keineswegs, mir jedoch hat ein roter Faden gefehlt. Die Autorin verfolgt in diesem Roman nämlich keine wirkliche Geschichte, eher gleicht das Werk – mit dem Hintergrundwissen, dass es stark autobiografisch ist – sprunghafter Sinnsuche und Aufarbeitung der Vergangenheit. Mir gefallen die dabei entstehenden Ausflüge in die verschiedensten Kulturen, die sich letztendlich zu einem Bild von Heimat, Herkunft und Identität fügen, genauso wie viele Themen, die angesprochen werden, sprich: das, hintersinnige (und durch die persönliche Note authentisch ehrliche) des Romans, nur die Geschichte an sich leider nicht.