Alles andere als Durchschnitt

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
die bücherdiebin Avatar

Von

Inhalt: Amerika 1952 -1961: Elisabeth Zott ist eine äußerst brillante Chemikerin, was für Frauen in den 50er und 60er Jahren noch sehr ungewöhnlich ist und nicht nur die männlichen Kollegen legen ihr immer wieder Steine in den Weg. Nur bei dem ebenso begabten Nobelpreiskandidaten Calvin Evans findet sie Liebe und Verständnis. Als ihr Jahre später dann überraschend die Moderation der Fernsehsendung „Essen um sechs“ angeboten wird, sagt die alleinerziehende Elizabeth zu, denn sie braucht dringend das Geld und auch Kochen ist für sie Chemie. Der Sender sieht das allerdings anders...

Meine Meinung. Der Schreibstil lässt sich sehr flüssig lesen. Bonnie Garmus erzählt eindringlich, aber auch warmherzig und locker, mit schrägem Humor und punktet mit witzigen Dialogen. Nach einem kurzen Einstieg springt die Geschichte einige Jahre in die Vergangenheit zurück und erzählt von Elizabeths bisherigem Weg mit allen Höhen und Tiefen.
Wie Elizabeth Zott selbst von sich sagt, ist sie anders als andere und ganz bestimmt kein Durchschnitt. Gerade wegen ihrer ungewöhnlichen Art mochte ich sie sehr gern. Sie ist Chemikerin mit Leib und Seele, außerdem unkonventionell, schlagfertig und direkt. Trotz ihrer Empfindsamkeit und ihren persönlichen Tragödien ist sie eine starke Frau, die man bewundern muss. Aber die Autorin hat nicht nur Elizabeth wunderbar beschrieben, sondern auch die vielen anderen Charaktere. Alle sind einzigartig und und teilweise etwas schräg. Manche mag man, andere verabscheut man. Ganz besonders gern mochte ich Mad, Elizabeths 4-jährige hochbegabte Tochter, und Halbsieben, den großen klugen Hund. Beide haben mich häufig zum Schmunzeln gebracht.
Trotz der tollen Charaktere und des Humors hat die Geschichte zu einem großen Teil eine etwas traurige Grundstimmung, aber glücklicherweise ein befriedigendes Ende.

Fazit: „Eine Frage der Chemie“ ist ein ganz besonderes Buch. Es ist eine Mischung aus Witz, Tragik und dem Mut, seinen Weg zu gehen. Elizabeth Zott wird mir sicher noch lange im Gedächtnis bleiben.