Als Frau sein noch anders war

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nähpummelchen Avatar

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Eine Frage der Chemie ist ein Buch über eine ungewöhnliche Frau, ungewöhnlich stark und selbstsicher, erfrischend ignorant gegenüber den Erwartungen an Verhaltensweisen, die an Frauen gestellt wurden/oder teilweise auch noch werden. Sie hat hat es schwerer als ihre männlichen Kollegen, sich bei der Arbeit zu behaupten. Eine weibliche Chemikerin ist schon ungewöhnlich genug.

Sie lernt auf etwas stolperigen Weg den Nobelpreiskandidaten Calvin Evans kennen, und die beiden stellen fest, dass sie mehr als die Liebe zur Chemie verbindet. Weiterhin nimmt das Buch einen mit auf eine ungewöhnliche "Laufbahn", denn auch eine Kochshow spielt eine Rolle, was Anfang der 60er Jahre eine weitere Wunderlichkeit darstellt.

Ich mag den humorvollen und gleichzeitig realistischen Erzählstil, es liest sich flüssig und kurzweilig, und auch die Charakterisierung der Protagonistin fand ich wunderbar. Für mich beschreibt sie eine Vorbildfunktion: eine starke Frau, die mit Mut und Willen alles schaffen kann, und sich nicht von sturen und eingefahrenen "Haben-wir-immer-schon-so-gemacht" Mentalitäten beeindrucken lässt.