Definitiv ein Highlight!

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Mit ihrem Debütroman Eine Frage der Chemie hat mich Bonnie Garmus direkt überzeugt und ich hoffe noch auf weitere Werke dieser talentierten Schriftstellerin.
Der Schreibstil ist wirklich angenehm und unterhaltsam, Elizabeths Art einzigartig und auch alle Nebencharaktere gut ausgearbeitet. Dieses Buch hat mich von vorne bis hinten begeistert und verdient definitiv die volle Punktzahl in allen Bereichen.

Wie schwer Frauen es noch vor nicht allzu vielen Jahren hatten, zeigt die Autorin hier wirklich gut. Würde eine Elizabeth Zott heute so für sich und ihre Arbeit und Werte einstehen, würden vielleicht immer noch ein paar Männer vorsichtig die Stirn runzeln, aber ansonsten könnte man davon ausgehen, dass es durchaus normales und angebrachtes Verhalten ist.
In den 50er und 60er Jahren eckt sie mit ihrer Art jedoch überall an und ihr werden sogar normale Menschenrechte abgesprochen. Das ist erschreckend und faszinierend zugleich. Genau solchen mutigen Frauen ist es zu verdanken, dass wir heute leben können wie wir es tun.

Wie ihr alle wisst sind Frauen auch noch heute nicht in allen Bereichen und schon gar nicht überall auf der Welt mit Männern gleichgestellt – aber wir sind auf einem verdammt guten Weg, den es weiter zu beschreiten gilt.
Starke, selbstbestimmte Frauen vor!

„Elizabeth Zott war ebenfalls nachtragend. Doch sie war das hauptsächlich in Bezug auf eine patriarchalische Gesellschaft, die auf der Idee fußte, Frauen seien weniger. Weniger fähig. Weniger intelligent. Weniger schöpferisch. Eine Gesellschaft, die es für richtig hielt, dass Männer arbeiten gingen und wichtige Dinge taten – Planeten entdecken, Produkte entwickeln, Gesetze verfassen –, während Frauen zu Hause blieben und Kinder großzogen. Sie wollte keine Kinder – das wusste sie –, aber sie wusste auch, dass viele andere Frauen Kinder haben und berufstätig sein wollten. Und was war daran falsch? Nichts. Es war genau das, was Männer ganz selbstverständlich bekamen.“

„In den 1950ern kam eine Abtreibung nicht infrage. Zufällig galt das Gleiche für ein außereheliches Baby.“