Empfehlung des Jahres

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pani76 Avatar

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Eine Frage der Chemie – Bonnie Garmus
Mein erster Gedanke, als ich das Buch sah, war „Ach, MUSS ich das jetzt lesen?!“ Das Cover sprach
mich gar nicht an..... (mir stellt sich immer noch die Frage, warum man nicht das Originalcover
beibehielt).
Jetzt bin ich froh, dass ich Elizabeth Zott kennenlernen durfte!
Eine intelligente, begabte Chemikerin, die in den 1950ern an einer Universität forscht. In einer Zeit,
in der Frauen nichts zu sagen hatten und nichts durften, „man“ traute Ihnen schlichtweg nichts zu.
Elizabeth Zott hält man für eine Sekretärin oder Hilfskraft, aber ganz sicher nicht für die
Laborleiterin. Sie wird erniedrigt wo man nur kann, gerne übersehen oder Ihre Forschungsergebnisse
einfach von Ihrem Vorgesetzten als eigene ausgegeben.
Gleichzeitig ist Elizabeth auch ein Nerd, etwas lebensfremd und zuweilen auch naiv.
Das Leben ändert sich, als sie Calvin kennen und lieben lernt, er auch ein hochbegabter
Wissenschaftler, er auch so weltfremd wie sie. Aber beide sind einander ebenbürtig, gleichgestellt -
ergänzen sich.
Und dann ändert sich alles...sie werden von einem Hund adoptiert: „Halbsieben“ (ja, der Name hat
eine Bedeutung), und auf einmal ist sie alleinerziehend und ohne Job.
Durch Zufall wird sie Gastgeberin einer Kochshow im Fernsehen. Dort kocht sie nicht nur ganz toll –
sie behandelt Rezepte wie chemische Formeln und Vorlagen - sondern begeistert Ihre
Zuschauer/INNEN und bildet das meist weibliche Publikum wissenschaftlich weiter.
Mit ihrer offenen, direkten und bisweilen naiven Art kämpft sie – das meist unabsichtlich und
unbewusst – für die Stärkung und Gleichberechtigung der Frauen.
Ein Plädoyer wie die Welt damals und heute aussehen könnte/sollte für Frauen ohne einmal die
Wörter Emanzipation oder Gleichberechtigung zu benutzen!
Ich kann Elke Heidenreich nur zustimmen „Ich habe lange nicht so ein unterhaltendes,
witziges und kluges Buch gelesen wie dieses.“
Lesen sie es!