...und es zischt und dampft

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igirl Avatar

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Danke, dass es Frauen wie Elisabeth Zott gegeben hat. Ihnen ist es zu verdanken, dass wir Frauen und unsere Töchter heute das lernen und beruflich ausüben dürfen was ihren Neigungen und Berufungen entspricht.
Elisabeth hat das Glück in Calvin Evans, ebenfalls Chemiker, einen Menschen zu treffen, der sie nicht unterdrückt, sondern zusammen mit ihr einen Weg beschreiben will. Wie zu erwarten trifft Elisabeth mit ihrem gewählten Fach Chemie auf ein typisches Männer-Spielfeld. Kann das für Elisabeth gut gehen Anfang der 60er-Jahre? Aus dem damaligen Blickwinkel des Mannes taugt eine Frau dazu hübsch auszusehen, Anweisungen zu erhalten und mit dem ersten Kind zuhause ein behagliches Haus für den Mann und die Familie zu schaffen. Da passt es für die männlichen Entscheider nur zu gut Elisabeth aus der Wissenschaft heraus in eine 'Koch-Show' zu drängen. Doch Rückschläge machen Elisabeth nur stärker.

Ich habe selbst Verfahrenstechnik studiert und traf Ende in den 80er Jahren auf ein gut funktionierendes männliches Netzwerk, das immer bemüht war, anstelle von Förderung, Hindernisse in den Weg zu legen … hat aber nicht geklappt. Umso mehr habe ich das Lesen von 'Eine Frage der Chemie' genossen und mich gefreut, dass Elisabeth sich nicht unterkriegen ließ, obwohl es für sie unglaublich schwer war.

Dieses Buch ist einfach nur klasse! Toll und einfühlsam geschrieben, starke Charaktere...sogar der Hund... und ein authentisch gezeichnetes Zeitbild. Ich kann dieses Buch allen Frauen, die sich für einen naturwissenschaftlichen Berufsweg entscheiden, nur ans Herz legen – es macht Mut und trägt dazu bei stark und beharrlich zu bleiben. Der ständige kleine und große Kampf zahlt sich am Ende aus!