Das Jahr der Suche

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murksy Avatar

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Kate  besucht 1966 eine Ausstellung mit Fotografien. Gezeigt werden Menschen, die heimlich aufgenommen worden sind. Plötzlich entdeckt Kate ein bekanntes Gesicht. Beziehungsweise, sie entdeckt es zweimal. Eine Aufnahme von 1938 zeigt einen eleganten Mann. Die Aufnahme von 1939 einen Mann, der scheinbar alles verloren hat. Kate kennt diesen Mann, Tinker, gut. Denn sie hat ihn einst geliebt.

1938, Kate und ihre Freundin Eve wollen einen lustigen Silvesterabend verbringen, fern ab von allen Sorgen um Geld und den täglichen Existenzkampf. Da begegnen sie Tinker, ein eleganter Banker, der sie sofort fasziniert. Es wird ein wundervoller Abend, die drei Menschen werden Freunde. Doch insgeheim beginnen die Frauen, um den Mann zu buhlen. Eve, die die Sache forscher angeht, scheint die Glückliche zu sein. Dann passiert ein schwerer Autounfall, Eve wird schwer verletzt. Trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb, wird Tinker mit Eve durch die Welt reisen, ihr einen Heiratsantrag machen. Kate lernt die Patentante von Tinker kennen, ist sehr angetan von der eleganten Frau. Irgendwann wird sie allerdings erkennen, dass das Verhältnis dieser Frau zu Tinker ein ganz anderes ist. Während Eve mit Tinker unterwegs ist, versucht Kate ihr Glück mit anderen Männern. Aber irgendwie scheint Tinker über allem zu schweben. Als sich das Geheimnis um Tinker`s Wohlstand und seine Beziehungen lüftet, verliert Kate den Mann aus den Augen. Noch einmal soll sie ihm begegnen...

Ein Sittengemälde aus einer Zeit, die gleichwohl dekadent und neugierig war. Der Krieg in Europa war so fern, die Menschen in New York glaubten an den amerikanischen Traum und ihre Freiheit. Diese Freiheit leben die Personen auch auf sexueller Ebene aus. Trotzdem ist dieses Jahr 1938 für die Figuren ein Jahr der Suche. Suche nach Glück und der großen Liebe, die sie letztendlich nicht finden werden. Teilweise wirkt der Roman recht langatmig. Eine Aufreihung von Begegnungen und Beziehungen, locker gespannt, wie ein schlaffes Seil. Es fehlt die Spannung im Buch, es bleibt nur eine Leere zurück, die vielleicht ganz gut das Empfinden der handelnden Personen wiederspiegelt. Die Sprache ist sehr gut, das Stimmungsbild des jazzigen New York wird gut dargestellt. Für einen ganz großen Roman fehlt mir die Aussagekraft.