Einfach hinreissend!

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hiclaire Avatar

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Im Jahr 1966 besucht Katherine mit ihrem Ehemann eine Fotoausstellung im New Yorker Museum of Modern Art. Dort entdeckt sie per Zufall Aufnahmen eines jungen Mannes, der wohl vor vielen Jahren eine bedeutende Rolle in ihrem Leben gespielt hat. Sie versinkt in ihren Erinnerungen an das Jahr 1938 und seine Ereignisse….

Rückblickend erzählt Kate von Liebe und  Freundschaft, Reife und Veränderung. Für mich ist Kate eine außergewöhnlich sympathische junge Frau, die schon in jungen Jahren und dieser „wilden“ Zeit sehr genau weiß was sie will und beherzt ihren Weg geht. Mich hat immer wieder erstaunt, wie selbstbewusst sie sich trotz ihrer „proletarischen“ Herkunft in den sogenannten besseren Kreisen bewegt.

Es ist eine Geschichte ohne treibende Handlung und große  Höhepunkte. Eher wie in einem Kaleidoskop werden Personen, Ereignisse und Beschreibungen aneinander gefügt, i. d. R. zwar in zeitlicher Reihenfolge, aber nicht immer zwingend aufeinander aufbauend. Gefühle, eigentlich ein wichtiger Bestandteil des Romans, werden eher mit britischem Understatement dargestellt und zu keinem Zeitpunkt ausschweifend geschildert.

Vor allem sprachlich und erzählerisch war das Buch für mich ein besonderes Leseerlebnis, intelligent und mit leiser Ironie, eindringlich und gefühlvoll, dabei häufig so plastisch in den Beschreibungen, das ich quasi ein Bild vor Augen hatte.

Mit dem allergrößten Vergnügen habe ich Miss Kontent auf ihrem Streifzug in die Vergangenheit begleitet.