Lebensabgrund

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Herbjörg María ist 1929 geboren und lebt alleine in einer Garage, zusammen mit einem Laptop und einer alten Handgranate. Sie besitzt als einiziges Möbelstück ein Krankenhausbett und nicht einmal einen Klo. Sie ist krebskrank (sie hat jahrzehntelang geraucht) und hat nur durch das Internet und vor allem Facebook Kontakt zur Außenwelt. Sie berichtet von ihrem derzeitigen Leben, erzählt aber auch immer wieder Episoden aus der Vergangenheit, beginnend bei ihrer Geburt am 09.09., lässt sich darüber aus, wie sie ihre Vornamen erhielt, berichtet vom Sommer 1953, den sie in Kapstadt verbracht hat...

Das Buch ist absolut typisch für Hallgrímur Helgason. Er hat eine ganz spezielle Art Humor und schreibt zynisch und sehr skurril. Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig, aber wenn man sich einmal eingelesen hat, lässt sich das Buch flüssig lesen. Interessant ist, dass Herbjörgs Lebensgeschichte nicht chronologisch erzählt wird, sondern sie springt völlig willenlos von der Gegenwart zu beliebigen Ereignissen in der Vergangenheit. Dank der immer angegebenen Jahreszahlen weiß der Leser jedoch, wo er sich gerade befindet. Sicherlich ist vieles überspitzt dargestellt, aber das macht gerade den Reiz aus.