Skurrile Lebenserinnerungen

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Etwas eigenwillig sind sie ja schon, die Erzählungen von Hallgrimur Helgason, dafür aber auch großartige Lektüre! „Eine Frau bei 1000°“ macht da keine Ausnahme. Unter dem, wie von Helgason gewohnt, skurillen Titel verbirgt sich eine Lebensgeschichte, die wohl ihresgleichen sucht! Die Lebenserinnerungen der Herbjörg Maria Björnsson sind schrullig und wunderbar zu lesen. Diese lebt mit einer nicht sehr hohen Lebenserwartung, ein paar Stangen Zigaretten und einer Handgranate aus Hitlers Zeiten in einer Garage und bereitet ihr eigenes Ende vor, während sie den Leser mit ihrem Leben konfrontiert. Das ist gut gemacht, witzig und auch sehr gut übersetzt!

Der Roman ist auch mit sehr vielen Verweisen gespickt, sogar die Wirtschaftkrise Islands 2009 und Facebook finden im Roman ihren Platz und sorgen so für Aktualität und Schmunzler beim Leser, der sich vorstellt, wie eine 82-Jährige Frau auf Facebook Leute hinters Licht führt. Fazit: Eine großartige Geschichte, bei der man sich wünscht, die Großmutter würde noch viel mehr aus dem Gestern und Heute erzählen!

 

 

Bücher sind wie Schiffe, die das Meer der Zeit durchsegeln (Francis Bacon)