Von einem angenehmen Schwindel befallen

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war ich beim Lesen dieser gelungenen Leseprobe. Großartig!

Aufgrund einer Marienerscheinung ihrer schönen, gescheiten Mutter erhält die Ich-Erzählerin zwei Vornamen: Herbjörg Maria! Das ist für ihr Geburtsjahr, das Jahr 1929, eher ungewöhnlich. Das scheint sich fortzusetzen, diese Ungewöhnlichkeit!

Jetzt im Jahre 2009, bilanziert sie ihr Leben das sie in "seiner ganzen schmierigen Fülle" kennengelernt hat.

Gestützt von mehr als 700 facebook-Freunden und einer Sauerstoffflasche in einer schlecht beheizten Garage, blickt sie zurück auf ihr Leben und rechnet auf sehr schnoddrige Art und Weise ab: mit ihrer Familie, mit den Männern aus aller Herren Länder, von denen sie mehr als genug hatte. Sie berichtet über ihre Jahre in Hamburg, ihre Begegnung mit den Beatles - allen voran John Lennon.

Schräg, skuril, voller Wortspiele- und Kreationen, ein Feuerwerk an Einfällen von denen einem berauschend schwindlig werden könnte. Dem Autor gelingt es Lebensweisheiten, die oft als langweilige Kalendersprüche an den Mann gebracht werden, in markige Sprüche zu verwandeln:

"Aber wer weiß im Computerzeitalter noch, was einmal auf alten Schreibtafeln stand"

Die "Abrechnung" mit Sartre und Simone de Beauvoir lief mir runter wie Öl - aber das nur am Rande

Alleine die Leseprobe hat schon 5 Sterne verdient!