Nett aber etwas flach und knapp

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lesejung Avatar

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Das Buch "Eine Freundin für Mia" richtet sich an Kinder in der ersten Lesestufe. Alle Hauptwörter sind hier durch Bilder ersetzt, die das Kind dadurch selbst "vorlesen" kann.
Das Cover ist einladend gestaltet und lässt schon ein Buch erahnen, das primär für Mädchen gedacht ist. Der Inhalt spiegelt dies mit enormen Rollenklischees: Mia ist umgezogen und kommt auf eine neue Schule. Hier erhofft sie sich eine neue Freundin, die aussieht, wie eine Prinzessin, ein Einhorn hat, Schokolade mag und such Katzen. Die drei typischen Prinzessinnen in der Klasse sind aber zum Beispiel arrogant oder erfüllen nicht alle Kriterien. Plötzlich taucht das Mädchen Leo auf. Im Text wird explizit darauf eingegangen, dass sie nicht wie eine Prinzessin aussieht bzw. handelt. Mia findet, sie mache Dinge, die Mädchen nicht machen sollten. Letzlich kann Leo Mia jedoch helfen, so dass Mia eine ganz unerwartete Freundin gefunden hat.
Die starken Rollenklischees empfinde ich anstrengend und aufgrund der Kürze des Textes unreflektiert. Im Grunde muss man als Vorleser vieke Details erklären, wenn die Geschichte etwas mit auf den Weg geben soll.
Die Abbildungen sind meines Erachtens grundsätzlich schön, wirken aber zu stark digital vergrößert oder mit zu pixeligen Linien digital gezeichnet.
In meinen Augen ein nettes Buch, aber zu viel an erzwungenen Triggern, wie Einhörnern ubd zu stark verkürzt.