Eine glückliche Familie - oder vielleicht doch nicht?

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Meine Meinung
Der Autorin Jackie Kabler ist mit „Eine glückliche Familie“ ein spannender, weitgehend unblutiger Psychothriller bestens gelungen.

Ein dunkles Geheimnis, das die Hauptdarstellerin Beth vor ihrer Umwelt über Jahrzehnte zu verheimlichen versucht, droht an die Oberfläche zu kommen und ihr bis dahin relativ geordnetes Leben in den Abgrund zu stürzen. Als noch dazu die Mutter nach über 30 Jahren wieder Kontakt zu Beth aufnimmt, scheint sich alles zum Besseren zu wenden. Doch dem ist nicht so! Verwirrende Ereignisse lassen Beth immer mehr an ihrem Verstand zweifeln und als dann auch noch ihr schlimmes Geheimnis aus Jugendtagen an die Öffentlichkeit dringt, bricht das Chaos über Beth herein. Aber wer hat es auf sie und ihr Leben abgesehen?

Die sympathische, doch stellenweise naive Beth erzählte in Ich-Form ihre Geschichte und ich konnte die Ereignisse aus ihrer Sicht gut nachvollziehen. Allerdings hatte ich als Leserin den Eindruck, mehr Vorahnungen zu haben und deshalb ging es mir manchmal so, wie jüngeren Kindern beim Kasperltheater, die sich die Seele aus dem Leib schreien, um Kasperl vor dem Krokodil zu warnen, welches sich im Anmarsch befindet und Kasperl hört partout nicht auf diese Rufe!
Die Charaktere wurden vielschichtig ausgestaltet und ich sah die Szenerie gut vor meinem inneren Auge und der flotte Schreibstil der Autorin ließ mich geradezu durch die Seiten fliegen und ich war froh, dass ich an einem Wochenende die Lektüre gestartet hatte, denn so konnte ich diesen Pageturner in einem Rutsch lesen. Einige wenige Stellen waren etwas langatmiger gestaltet und das Buch wäre vielleicht mit ein paar Seiten weniger noch spannender gewesen.

Die vielfältig verwobenen Geschehnisse kamen zu einem schlüssigen Ende, bei dem schließlich alle übrigen Puzzlesteine an den richtigen Platz fielen und ich konnte das Buch zufrieden aus den Händen legen.

Mein Fazit
Wer auf der Suche nach einem spannenden, weitgehend unblutigen Psychothriller ist, dem sei „Eine glückliche Familie“ empfohlen. Ich konnte ganz in der Lektüre versinken und lebte intensiv mit der Hauptdarstellerin mit.