Leider etwas flach und vorhersehbar

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
murphy12 Avatar

Von

Leider hat mich dieses Buch enttäuscht, obwohl es so vielversprechend begonnen hat. Anfangs hatte ich mich auf einen facettenreichen Thriller gefreut, der einen Angriff durch einen Stalker ebenso thematisiert, wie ein Verbrechen in der Vergangenheit. Den Ansatz, dass auch das aktuelle Opfer etwas zu verheimlichen hat und somit nicht rein unschuldig ist, fand ich interessant. So hoffte ich auf viele Graustufen, so dass auch der Leser zwischenzeitlich nicht mehr sicher wäre, für wen er hier eigentlich mitfiebert.
Bekommen habe ich eine unsichere und konfus handelnde Hauptfigur, die in weiten Teilen für mich völlig unlogisch reagiert und handelt.
Beth ist eine alleinerziehende Mutter von zwei Kindern. Ihr Ex-Ehemann lebt in einer neuen Beziehung. Die Kinder werden grds. von beiden versorgt, haben ihren Lebensmittelpunkt jedoch bei Beth. Diese ist berufstätig und wird von einer Haushälterin unterstützt, die sich auch liebevoll seit 1,5 Jahren um die Kinder kümmert. Zudem hat Beth liebe Nachbarn und Kollegen, mit denen sie auch gut befreundet ist. Sie kümmert sich um ihren kranken Vater, der im Pflegeheim lebt. Kurzum eine Idylle, wäre da nicht ein dunkles Geheimnis in Beths Vergangenheit, von dem nur sie und ihr Vater wissen. Dieses Geheimnis wird im Laufe des Buches nach und nach enthüllt. Als Beth 10 Jahre alt war, verschwand zudem ihre Mutter. Sie hat die Familie verlassen und ist nie wieder aufgetaucht. Nun steht sie plötzlich vor der Tür und wird von Beth mit offenen Armen empfangen, auch wenn sie sich nicht sicher ist, dass es sich bei der Frau um ihre Mutter handelt. Sie erkennt eine Tätowierung am Schlüsselbein und das reicht als Nachweis. Plötzlich ereignen sich im Leben von Beth viele negative Dinge. Sie beschuldigt ihr ganzes Umfeld, gegen sie zu agieren- mit Ausnahme ihrer Mutter.
Auch wenn das Buch gut geschrieben ist und sich flüssig lesen lässt und sogar die Personen dieser Geschichte mir überwiegend sympathisch waren, hatte ich zu diesem Zeitpunkt schon keine rechte Lust mehr, das Buch weiterzulesen. Ich war mir eigentlich auch schon über den weiteren Verlauf im Klaren und so kam es auch, wie erwartet. Mit einigen kleinen Wendungen und einigen Wiederholungen war die Auflösung wie vorherzusehen.
Das Verhalten des Umfeldes von Beth schlug zudem von beste Freundin zu nicht mehr miteinander reden um. Hier wurde leider mit Stereotypen gearbeitet, die in Extremen leben.
Diesen Thriller kann ich nicht empfehlen.