Mehr erwartet

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florinda Avatar

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Weil ich vor etlichen Jahren Ildikó von Kürthys Buch "Mondschein" recht unterhaltsam fand, war für mich klar, dass ich den am 05.12.23 unter der ISBN 978-3-8052-0101-8 im Verlag Wunderlich erscheinenden 320-seitigen Roman "Eine halbe Ewigkeit" ebenfalls würde lesen wollen.
Bedauerlicherweise wurden meine Erwartungen nur bedingt erfüllt.
Ganz unbestritten beweist die Autorin zwar auch hier erneut Eloquenz, Fantasie und Humor.
Ihre von Selbstzweifeln geplagte und doch zugleich irgendwie unkaputtbar wirkende Protagonistin, die Mitfünfzigerin Cora Hübsch, verheiratet und Mutter dreier Kinder, führt eine Schar unterhaltsamer Nebenfiguren an, ein Großteil davon "queer".
Trotzdem erwies sich die Lektüre zunehmend als anstrengend, denn das ständige Hinundhergehüpfe zwischen Gegenwart und Vergangenheit und einzelnen Problemzonen bzw. Personen sollte sicher die Spannung erhöhen, erweckte in mir allerdings leider eher Abbruchgedanken.
Außerdem störten mich die ständigen Wiederholungen, beispielsweise die Hervorhebung und durch zig Anekdoten belegten charakterlichen Vorzüge ihrer früheren Freundin Johanna. Ich wollte schon manchmal rufen: "Ich hab's kapiert. Mädel! Du musst wirklich nicht Johannas Großzügigkeit, was das "verzeihen" anbelangt, direkt im nächsten Satz mit dem Wort "vergeben" wiederholen!"
Fazit: Begrenzte Leseempfehlung