Sehr berührend!

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vronika22 Avatar

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Mit "Eine Handvoll Sommerglück" ist Heike Wanner wieder ein sehr gefühlvoller und berührender Roman gelungen.

Christine und Lexi sind schon seit Kindertagen beste Freundinnen. Christine ist geschieden und hat eine erwachsene Tochter, Jule. Diese ist erst kürzlich aus dem Ausland zurück nach Hause gekommen. Lexi war ihre Patentante. Auch Christines Mutter Helga lebt seit kurzem wieder bei ihnen.

Leider hat es das Schicksal mit der Malerin Lexi nicht so gut gemeint. Sie war schwer an Krebs erkrankt und hatte keine lange Lebenserwartung mehr, Ohne zu zögern nimmt Christine sie bei sich auf und pflegt sie bis zu ihrem Tode.

Der Roman beginnt mit der Beerdigung Lexis. Später bei der Testamentseröffnung erfährt Christine, dass Lexi ihr ein Haus im Schwarzwald vererbt hat. Da sie von den ständigen Meinungsverschiedenheiten von Helga und Jule sehr genervt ist, und in ihrem Job momentan auch noch ausgebootet wird, beschließt Christine eine Auszeit zu nehmen und in den Schwarzwald zu fahren.

Mehr sei an dieser Stelle zum Inhalt nicht verraten.

Obwohl Christine sehr traurig ist, geht das Leben weiter. In diesem Buch geht es um die Bewältigung der Trauer und des Schmerzes und wie  daraus ganz neue Chancen entstehen können. Lexi hat Christine Briefe hinterlassen, die sie wieder in ein schönes Leben zurückführen sollen. Diese Briefe sind wirklich so einfühlsam und berührend geschrieben...einfach wunderschön! Heike Wanner hat, obwohl es um Tod und Trauer geht kein trauriges Buch geschrieben, sondern einfach ein wunderschönes Buch. Es hinterlässt einen sehr positiven Eindruck bei der Leserin. Auch das Cover und der Titel deuten in keinster Weise auf ein trauriges Buch. Es ist also alles sehr stimmig.

Was auch sehr schön ist, dass in dem Buch aufgezeigt wird, wie unterschiedlich Trauer sein kann. Jede der drei Frauen trauert auf eine ganz andere Art: Christine zieht sich zurück und weint sehr viel. Helga geht gleich zu den Nachbarn und feiert das Abitur des Sohnes, um sich abzulenken. Und Jule kann überhaupt nicht weinen, trauert aber auch sehr. Jeder auf seine Weise und das sollte man auch im wirklichen Leben so akzeptieren.

Dieser Frauenroman geht wirklich sehr in die Tiefe, ist an keiner Stelle oberflächlich und ist einfach wunderschön und sehr einfühlsam geschrieben. Er zeigt auf, dass es immer einen neuen Weg bzw. Ausweg gibt und dass es sich jederzeit lohnt nochmal neu anzufangen. Ein herzlicher Roman, der aber auch zum Nachdenken anregt. Wer gerne Frauenromane, die in die Tiefe gehen, liest, sollte unbedingt dieses Buch lesen!