Echt hart
Das Buch ist wirklich harter Tobak, selbst für erwachsene Leser.
Steffi und ihre jüngere Schwester Nelli müssen ohne Eltern vor den Nazis nach Schweden fliehen und werden dort in zwei verschiedenen Familien aufgenommen. Nelli erwischt es besser, sie wird von einer freundlichen Frau mit zwei eigenen kleinen Kindern aufgenommen, während Steffi bei der etwas spröden, strengen gläubigen Tante Märta unterkommt, deren oberstes Ziel es ist, die "sündige jüdische Seele Steffis zu erlösen und zum Christentum zu bekehren".
Nelli plappert schon bald schwedisch, während Steffi sich sehr schwer tut, was auch daran liegt, dass Tante Märta fast nichts spricht. In der Schule wird Steffi sehr gepiesackt von einer hochnäsigen Klassenkameradin, die ihr einmal in einer Racheaktion mit einer Kerze die Zöpfe abfackelt.
Ein Junge schenkt ihr ausgerechnet ein Hitlerportrait, das er aus der Zeitung ausgeschnitten und gerahmt hat, ohne in seiner Stumpfheit zu ahnen, welchen Schaden er damit bei Steffi anrichtet. Prompt lässt sie ihre Wut an dem einzigen Mädchen aus, das halbwegs nett zu ihr war.
Steffi kommt nicht richtig an, leidet unter unerträglicher Einsamkeit und Heimweh, kann sich mangels Sprachkenntnissen nicht richtig ausdrücken. Diese Ausgegrenztheit lässt sie auch an ihrer Schwester aus, die sich schnell an die schwedische Kultur und Lebensart angepasst hat.
Als Leser muss man durch diese endlose Tortur hindurch, erlebt hautnah, wie Steffi in einer Abwärtsspirale versinkt, sich immer mehr abkapselt.
Das Buch vermittelt anschaulich, wie schwer es ist, als Flüchtling ohne Eltern in einem fremden Land neu anzufangen. Und wie stark es davon abhängt, in welcher Umgebung dies geschieht und wie herzlich man empfangen wird.
Da die Geschichte das ganze Ausmaß von Ausgrenzung, Fremdenhass, Mobbing und dem Kerker der fehlenden Sprachkenntnisse beschreibt, und erst ganz am Schluss der Hauch einer Hoffnung am Horizont auftaucht, halte ich "Eine Insel im Meer" für zu schwer, zu niederdrückend als Selbstlesebuch für Kinder.
Zum Vorlesen mit extra Zeit für erklärende Einordnung, oder für Kinder ab 14-15 Jahren aber durchaus wertvoll.
Steffi und ihre jüngere Schwester Nelli müssen ohne Eltern vor den Nazis nach Schweden fliehen und werden dort in zwei verschiedenen Familien aufgenommen. Nelli erwischt es besser, sie wird von einer freundlichen Frau mit zwei eigenen kleinen Kindern aufgenommen, während Steffi bei der etwas spröden, strengen gläubigen Tante Märta unterkommt, deren oberstes Ziel es ist, die "sündige jüdische Seele Steffis zu erlösen und zum Christentum zu bekehren".
Nelli plappert schon bald schwedisch, während Steffi sich sehr schwer tut, was auch daran liegt, dass Tante Märta fast nichts spricht. In der Schule wird Steffi sehr gepiesackt von einer hochnäsigen Klassenkameradin, die ihr einmal in einer Racheaktion mit einer Kerze die Zöpfe abfackelt.
Ein Junge schenkt ihr ausgerechnet ein Hitlerportrait, das er aus der Zeitung ausgeschnitten und gerahmt hat, ohne in seiner Stumpfheit zu ahnen, welchen Schaden er damit bei Steffi anrichtet. Prompt lässt sie ihre Wut an dem einzigen Mädchen aus, das halbwegs nett zu ihr war.
Steffi kommt nicht richtig an, leidet unter unerträglicher Einsamkeit und Heimweh, kann sich mangels Sprachkenntnissen nicht richtig ausdrücken. Diese Ausgegrenztheit lässt sie auch an ihrer Schwester aus, die sich schnell an die schwedische Kultur und Lebensart angepasst hat.
Als Leser muss man durch diese endlose Tortur hindurch, erlebt hautnah, wie Steffi in einer Abwärtsspirale versinkt, sich immer mehr abkapselt.
Das Buch vermittelt anschaulich, wie schwer es ist, als Flüchtling ohne Eltern in einem fremden Land neu anzufangen. Und wie stark es davon abhängt, in welcher Umgebung dies geschieht und wie herzlich man empfangen wird.
Da die Geschichte das ganze Ausmaß von Ausgrenzung, Fremdenhass, Mobbing und dem Kerker der fehlenden Sprachkenntnisse beschreibt, und erst ganz am Schluss der Hauch einer Hoffnung am Horizont auftaucht, halte ich "Eine Insel im Meer" für zu schwer, zu niederdrückend als Selbstlesebuch für Kinder.
Zum Vorlesen mit extra Zeit für erklärende Einordnung, oder für Kinder ab 14-15 Jahren aber durchaus wertvoll.