Ein emotionaler Jugendroman

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mrs.beee Avatar

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Ein emotionaler Jugendroman
„Eine Insel im Meer“ von Annika Thor erschien bereits 1996 das erste Mal und wurde nun mit wunderschönen Illustrationen von Sabine Wilharm neu herausgebracht.

Der Roman spielt 1939 / 1940. Die jüdischen Schwestern Steffi und Nelli werden von ihren Eltern auf eine kleine Schäreninsel nach Schweden geschickt, da ihr Leben in Wien nicht mehr sicher ist. Ihre Eltern dürfen leider nicht mit, da Schweden zur Zeit des Nationalsozialismus nur flüchtende Kinder aufgenommen hat. Die Familie hofft, dass sie bald eine Einreisegenehmigung nach Amerika erhalten, um dort ein neues Leben anzufangen.

Während es der jüngeren Schwester gelingt, schnell auf der Insel Fuß zu fassen und Freunde zu finden, fällt es der 12-jährigen Steffi umso schwerer. Sie wird von ihren Mitschülerinnen geärgert, keiner möchte etwas mit ihr zu tun haben. Ihre Pflegemutter ist sehr streng, keiner scheint Steffi zu verstehen.

Die Geschichte der beiden Schwestern ist tief bewegend, da man sich gut vorstellen kann, dass sie wirklich so hätte passieren können.
Annika Thor erzählt altersgerecht, wie sich die Lage immer mehr zugespitzt hat. Der Krieg breitet sich immer mehr aus, nun fürchten auch die Menschen in Skandinavien um ihr Leben. Eine Einreisegenehmigung in ein anderes Land wird immer unwahrscheinlicher.

Auch wenn die Geschichte zur Zeit des Nationalsozialismus spielt, greift der Roman auch Thematiken auf, denen Jugendliche heute oft ausgesetzt sind: Mobbing, Ausgrenzung, das Nicht verstanden werden.


Ein emotionaler Roman, der zu Herzen geht. Klare Leseempfehlung!