Angespült

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
buchgespenst Avatar

Von

Als Baby wurde sie in einem Korb auf dem Meer ausgesetzt. Osh gab ihr den Namen Crow und ein Zuhause. Eigentlich fehlt es ihr an nichts, doch je älter sie wird desto mehr Fragen beginnt sie sich zustellen. Woher kommt sie? Warum wurde sie ausgesetzt? Warum geht ihr jeder im kleinen Dorf aus dem Weg und wagt nicht sie zu berühren? Als Crow beginnt ihre Vergangenheit zu erforschen, ahnt sie nicht, was sie damit auslöst.

Ein poetisches, magisches Buch. Nicht nur inhaltlich, sondern in ihrer ganzen Konzeption und Umsetzung weckt es die Assoziation zum Meer: friedlich und weit mit der Ungewissheit, welche Tiefe man findet, die voller Magie und Schönheit, aber auch Gefahr und Düsternis ist. Zusammen mit der Hauptfigur lässt man sich auf eine Welt ein, die Gänsehaut und Tränen aber auch großes Glück für Crow wie für den Leser bereithält.

Die Suche nach Identität und die Definition von Familie verschmelzen mit Elementen des Abenteuerromans sowie historischen Fakten. Man erfährt erst im Nachwort, in welcher Zeit das Buch spielt, doch ist das nur eine interessante Zusatzinformation, die die Hauptgeschichte zwar ergänzt, aber nicht notwendig ist. Der Haupttext ist magisch zeitlos geschrieben.
Die poetische Sprache hat mich gleich gefesselt. Die Charaktere sind unvergleichlich gezeichnet von einer Tiefe, die auf Textebene nicht völlig erschlossen wird, doch im Leser noch lange weiterlebt.

Eine klare Leseempfehlung!