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gabriele 60 Avatar

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Crow landete als Neugeborene in einem kleinen Boot auf einer nur von einem Einsiedler bewohnten Insel an. Ihr wahrer Name sowie ihre Herkunft sind unbekannt. Nun ist Crow zwölf und die Fragen nach ihren Eltern lassen sie nicht zur Ruhe kommen. Währenddessen wächst bei ihrem Ziehvater Osh die Angst, dass er das Mädchen verlieren könnte. Unterstützt von Miss Maggie, der liebevollen Frau von der Nachbarinsel, begibt sich Crow auf die Suche nach ihrer Familie und überzeugt Osh davon, dass er ihre wahre Familie ist. Geschrieben ist alles aus der Perspektive von Crow, die eine gute Beobachtungsgabe hat.

Lauren Wolk hat mit „Eine Insel zwischen Himmel und Meer“ einen gut lesbaren, emotionalen Roman verfasst, der gleichermaßen Kinder und Erwachsene anspricht. Hier verbinden sich tiefe Gefühle mit Abenteuerlust und Spannung. Schauplatz sind die Elisabethinseln, die durch den sogenannten „Schiffsfriedhof“ von der Küste von Massachusettes getrennt sind. Der Leser lernt so nicht nur das mal mehr, mal weniger mühsame Leben auf einer armseligen Insel während der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts kennen, sondern auch die Sorge um Schiffe, die bei Sturm an Klippen zerschellen. Und – nicht zu verachten – die Angst vor ansteckenden Krankheiten. Denn Penikese (eine der Inseln) beherbergte früher Leprakranke.

„Die Geschichte ist so etwas wie eine Torte mit vielen Schichten“, schreibt die Autorin in ihrem Vorwort. Diese Schichten bestehen unter anderem aus Furcht und Mut, Gier und Großzügigkeit, Vorurteilen und Vergebung sowie der Frage nach der eigenen Identität. Lauren Wolk bringt dem Leser ihres Buches unterschiedliche Charaktere nahe, so unterschiedlich, wie die Menschen nun mal sind. Man erlebt Crows Verwunderung darüber ebenso wie die Sehnsucht nach Nähe und die Angst vor Gewalt.

Fazit: Ich habe das Buch gerne gelesen und empfehle es uneingeschränkt weiter.