Zauberhaft, mysteriös und bewegend.

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Crow lebt zusammen mit Osh etwas abseits der Zivilisation, spartanisch, jedoch zufrieden auf einer kleinen Insel. Osh ist jedoch nicht der leibliche Vater von Crow, denn Crow wurde diesem, sprichwörtlich, vor die Füße gespült. Als Kind wurde sie in einem kleinen Boot dem Meer übergeben und fand so ein neues Zuhause. Zusammen mit etlichen Tieren leben sie ein sehr einfaches, aber dennoch glückliches und fast erfülltes Leben. Die Mutterrolle übernimmt, die „quasi“ Nachbarin Maggie. Alles könnte mehr als beschaulich sein, wenn der Rest der Bevölkerung nicht ein etwas gespaltenes Verhältnis zu Crow hätte, denn man vermutet, dass sie aus einer Leprakolonie stammt. Um die Herkunft von Crow rankt sich ein Geheimnis und wie jeder Mensch, möchte auch Crow dem Ursprung ihre Existenz auf den Grund gehen. Egal wie beschaulich und liebevoll umsorgt sie lebt und aufwächst, dieser Teil der menschlichen Natur lässt sich in ihr nicht zum Schweigen bringen und genau dort beginnt auch das Abenteuer.
Es ist eine Geschichte über soziale Ausgrenzung, denn Drang nach Erkenntnis und die Erfahrung, was wirklich im Leben zählt. Lauren Wolk zeichnet lebendig und glaubhafte Charaktere und eine Welt die neben den Hauch von Verklärtheit und Unbefangenheit, doch bodenständig und real bleibt. Mit vielen Analogien zeichnet die Autorin das Leben nach, beschränkt sich nicht auf ein Gerne, sondern spannt eine Brücke von Mystery, über Abenteurer zu Drama, auf sehr fesselnde und eindringliche Weise. Als Leser liebt man die weichen und warmen Seiten und verabscheut die kühlen und grausamen Menschen dieser, der Welt von Crow. Auf eine bestimmte Art und Weise ist dieses Buch eine Analogie zum Übergang von Kindheit zum erwachsenen Sein. Ein starkes Mädchen, dass weiß was es will und zielgerichtet ihrem inneren Ruf folgt.
Die Protagonistin im Buch ist 12, was in etwa auch der Zielgruppe entsprechend dürfte, „Eine Insel zwischen Himmel und Meer“ liest sich flüssig, stellt an den Leser jedoch keine großen Ansprüche. Es ist angenehm geschrieben und hat hier und da ein paar schöne sprachliche Bilder, die über den üblichen Sprachduktus hinausgehen ohne dabei zu seicht oder trivial zu wirken. Ein schönes Jugendbuch, dass auch den etwas reiferen Leser zu packen vermag. Eine wundervolle Mischung aus verschiedenen Gerne, spannend und emotional erzählt und einer gelungenen Übersetzung von Birgitt Kollmann.