Bis auf das Ende gut gelungen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
athene1989 Avatar

Von

„Eine Lady hat die Wahl“ von Sophie Irwinist der zweite Band der „The Ladies Guide“-Reihe, kann aber unabhängig von Teil eins „Wie man sich einen Lord angelt“ gelesen werden, da sie beide nichts miteinander zu tun haben. Die Charaktere sind völlig andere und die Story hat auch nichts mit dem Auftaktband zu tun. Da mich der erste Teil nicht ganz überzeugt hatte, war ich mir nicht sicher, ob ich diesen lesen sollte, aber ich habe dem dann doch noch eine Chance gegeben und darüber bin ich auch ganz froh. Denn das Buch war deutlich besser, hatte einige Wendungen und Überraschungen, tolle Charaktere, und eine richtige Story zu bieten und ich konnte richtig mit den Protagonisten mitfühlen, was mir bei dem Auftakt der Reihe nicht ganz gelungen war.
Eliza ist das erste mal frei, denn sie hat ein Vermögen von ihrem verstorbenen Mann geerbt. Der neuen Lord Somerset ist der Neffe ihres Mannes und ihre ehemalige große Liebe Oliver, den sie für das Wohlergehen ihrer Familie verlassen hatte. Als vermögende Witwe lebt sie nun mit ihrer Cousine alleine, doch ist ihre Unabhängigkeit an eine Bedingung geknüpft, dass sie ihren tadellosen Lebensstil beibehält. Das gerät durchaus in Gefahr, als sich neben Oliver noch der skandalumwitterte Lord Melville für Eliza interessiert.
Ich war gespannt zu erfahren, wer Elizas Herz am Ende gewinnen wird, ob es Oliver sein wird, der ihre erste große Liebe war und den sie wegen seinem deutlich älteren Onkel und für ihre Familie sitzen lassen musste, oder ob sie sich doch für Lord Melville entscheidet, den ein großer Skandal umgibt und der es mit der Etikette nicht zu genau nimmt. Dabei entwickelt sich Eliza sehr, denn sie hat sich immer nach ihrer Familie und später auch ihrem Ehemann gerichtet, die ihr Leben bestimmt haben. Sie war immer gesittet, hat sich nie irgendwas zu Schulden kommen lassen und hat immer gehorcht, nie das getan,was sie wollte oder auch nur ihre Gedanken ausgesprochen. Mit dem Verlauf der Geschichte, hat sie mehr drauf geachtet, was sie wirklich wollte und hat auch danach gehandelt, ist reifer geworden, was mir sehr gefallen hat. Die zwei Männer hätten unterschiedlicher nicht sein können. Während Oliver nun die Bürde des Titels und allem drumherum auferlegt bekommen hat und ein ernsterer Zeitgenosse ist, genießt Melville das Leben in vollen Zügen und scheint nichts ernst zu nehmen. Da beide so grundverschieden waren, war es immer schön Eliza mit beiden zu erleben und die Schlagabtäusche zwischen den Männern zu lesen. Das Ende war nicht ganz meines, aber das lag daran, dass ich paar Entwicklungen merkwürdig und nicht ganz passend fand. Aber das Buch konnte mich insgesamt gut unterhalten, daher bekommt es vier Sterne.