Regency-Romantik ohne Kitsch

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julisteestübchen Avatar

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Eliza musste auf Wunsch ihrer Familie bereits in jungen Jahren einen älteren Lord heiraten, obwohl ihre Liebe einem anderen galt. Nun - zehn Jahre später - ist sie Witwe und reiche Erbin. Ihre Eltern haben bereits neue Pläne für Eliza, doch zunächst will Eliza frei sein - und vor allem endlich einmal für sich selbst entscheiden.

Auch diesen Ausflug in die Regency-Zeit aus der Feder von Irwin habe ich sehr genossen! Zu Beginn war ich mir zugegeben jedoch unsicher, ob die Geschichte meinen Geschmack treffen wird. Eine alte Liebe erscheint frühzeitig wieder auf der Bildfläche und ich war mir nicht sicher, ob eine Liebesgeschichte dieses Tropes mich mitreißen würde. Doch tatsächlich tat sie es. Hier und da war die Geschichte zwar etwas vorhersehbar, weshalb das Buch auch nur beinahe an den Vorgänger rankommt. Dennoch gab es auch Wendungen und Geheimnisse, die mich dann doch überrascht haben.
Auch mit der Protagonistin tat ich mich eingangs schwer, da sie (zunächst) nie sagte, was sie wirklich wollte, dachte oder fühlte und nur auf Anstand und Schicklichkeit bedacht war. Sie ließ andere über ihr Leben entscheiden und nahm es ohne Widerworte hin. Eliza hielt ich daher zunächst für einen absolut langweiligen Charakter. Doch sie macht im Buch eine riesige Entwicklung durch, weshalb ich sie schließlich doch noch in mein Herz schließen konnte.
Die Liebesgeschichte war mal wieder herrlich romantisch - und das ganz ohne Kitsch! Und tatsächlich gibt es hier sogar mehr als eine und auch das Love Triangle-Trope wird bedient. Der zweite Lady‘s Guide hat mich damit sehr gut unterhalten können.