Regency - Wie sich durch die Witwenschaft das Leben ändern kann

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Auch bei "Eine Lady hat die Wahl" beginne ich mit dem Äußeren, das Cover ziert ein Paar von hinten, schon die Kleidung und die Frisur lässt auf das Genre schließen und ist somit absolut passend aber auch nichts wirklich neues. Der farblich abgestimmte Farbschnitt ist schon ein Eyecatcher. Da es sich um den zweiten Teil der Reihe "Der Lady´s Guide" handelt, gibt es auch ein Label im oberen Bereich des Covers. Gleich vorweg, die Bücher sind in sich geschlossen, somit konnte ich die Geschichte leicht lesen ohne den ersten Teil zu kennen.
Nun zum wichtigsten dem Inhalt von "Eine Lady hat die Wahl" oder wie es im Original heißt "A Lady´s Guide to Scandal" von Sophie Irwin. Eliza wird nach einer kinderlosen Ehe, die sie auf Drängen ihrer Familie eingegangen war, zur Witwe Lady Sommerset und hat durch ihr Erbe plötzlich die Möglichkeit, zum ersten Mal in ihrem Leben, für sich selbst Entscheidungen zu treffen. Gemeinsam mit ihrer Cousine Magret begleiten wir sie, als sie lernt für sich, ihre Interessen und ihre Liebe einzustehen.
Ich finde die Themen der Selbstfindung und Emanzipation sind sowohl in Elizas Geschichte als auch in den Nebensträngen gut eingewebt und größtenteils realistisch für das frühe 19. Jahrhundert dargestellt. Den Schreibstil empfand ich als sehr flüssig, am liebsten hätte ich das Buch in einem Sitz durchgelesen. Eliza ist eine interessante und auch symphytische Hauptfigur die während ihrer Geschichte eine enorme Entwicklung durchmacht. Besonders ihr Humor, der sich im Zuge ihrer Selbstfindung offenbart, hat mir gefallen.
Als ein "schon immer Jane Austen" Fan, bin ich begeistert von dem neuen Aufschwung die die "Regency-Romane" zur Zeit erfahren. Auch wenn man Elizas Geschichte den modernen Blickwinkel der heutigen Zeit anmerkt, wirkt die Epoche gut recherchiert und authentisch. Ich kann "Eine Lady hat die Wahl" allen begeisterten LeserInnen von Jane Austen und Bridgerton empfehlen.