überraschende Wendungen

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Eine Lady hat die Wahl ist ein Regency-Roman, der mich überrascht hat. Eine eher junge Witwe für unsere Verhältnisse, doch damals schon alt mit 27. Sie muss 9 Monate auf die Testamentseröffnung warten, und damit setzt das Buch ein. Lady Somerset erlebt dabei eine Überraschung und beschließt, die sich dadurch bietende Chance zu nutzen. Sie zieht nach Bath und versucht, die Bedingungen des Testamentes ebenso zu erfüllen wie auch ihre eigenen Träume zu verwirklichen. Doch auch ihr Herz ist an all diesen Entscheidungen beteiligt und das macht die Geschichte durchaus turbulent und auch für mich zumindest überraschend. Lord Somerset sorgt genauso für Überraschungen die der adelige und berühmt-berüchtigte Adelige Melville.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ich mochte den Schreibstil und war von der Entwicklung der Charaktere sehr überrascht. Das Buch sprengt einige Konventionen der damaligen Zeit oder zumindest unsere Vorstellungen davon. Ich fand die Charaktere vor allem ab etwa der Mitte des Buches sehr überraschend, was das Buch für mich nicht zu einem Feel-Good-Roman im Sinne von "Ich lese das Buch, finde es nur schön und bin mit allem einverstanden, ja hätte vielleicht genauso gehandelt" machte. Im Gegenteil, ich musste meine anfänglichen Entscheidungen darüber, wer mir sympathisch war und wer nicht, durchaus nochmal über Bord werfen, um der Geschichte eine Chance zu geben. Was ich genau damit meine, würde spoilern, aber ich denke, jeder der das Buch liest, wird verstehen, was ich meine. Was mir bei diesem Buch besonders auffiel, war meine klare Sympathie und Abneigung gegenüber den Charakteren. Ich bin somit richtig in die Geschichte eingetaucht und die Figuren wurden so lebhaft gezeichnet, dass ich mich gut in die Zeit hineinversetzen konnte. Auch die Schilderung der klaren Regeln und Vorstellungen sowie die gesellschaftlichen Erwartungen durch die Charaktere um die Hauptprotagonisten herum machten das möglich. Es war jedenfalls eine spannende Lektüre für mich!