Romantische Urlaubslektüre

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Eine Liebe in Apulien, Liebesroman von Sabrina Grementieri, 352 Seiten, erschienen im Mira-Taschenbuch-Verlag.
Romantischer Liebesroman mit spannenden Krimielementen in südländischer Kulisse.
Als ihre Großmutter stirbt erbt Viola überraschenderweise einen alten Gutshof in Süditalien. Das Gut ist jedoch ziemlich heruntergekommen und so macht sich Viola daran das alte Anwesen herzurichten und zu einem Urlaubsdomizil umzubauen. Bei den Umbauarbeiten lernt sie Aris kennen und verliebt sich in ihn. Aris jedoch ist mit Sara verlobt, die nach einem gemeinsamen Unfall an den Rollstuhl gefesselt ist. Schon bald verbindet Viola und Aris eine aussichtslose Liebe. Dazu kommt, dass Violas Renovierungsarbeiten von Sabotageakten gestört werden. Dann findet Viola einen Brief ihrer Großmutter verbunden mit einer Aufgabe, kann Viola ihr Glück in Apulien finden?
Dieser Roman hat mich sehr gut unterhalten. Romantik, Spannung und Emotionen. Also alles vorhanden, was das Herz begehrt. Eingeteilt in 70 überschaubare Kapitel. Verfasst im auktorialen Stil, mit einem durchgehenden Erzählstrang, haben mir es sehr schwer gemacht das Buch aus der Hand zu legen. Selten habe ich einen Roman gelesen, in dem die Personen und auch das Setting in so bildhafter Sprache beschrieben wurden. Man kann sich die geschriebenen Szenen mühelos vorstellen und ist sich stets bewusst, dass sich die Handlung in Süditalien zuträgt. Sabrina Grementieri hat es gekonnt verstanden, mich in Gedanken an die Orte des Geschehens zu versetzen und Lust darauf gemacht, einmal selbst dorthin zu reisen. Die Landschaft prägt den Charakter der beteiligten Figuren. Deren Handlungen durchgehend plausibel beschrieben wurden und stets nachvollziehbar waren. Sehr einfühlsam erzählt die Autorin auch die aussichtslose Liebe zwischen der Protagonistin und Aris und auch ihre Beziehung zu Nico, einem ganz „besonderen“, liebenswerten Jungen. Obwohl dies nie genau thematisiert wurde vermute ich, dass es sich bei ihm um ein Asperger-Kind handelt. Während der Lektüre habe ich des Öfteren die Luft angehalten, weil die Spannung unerträglich hoch wurde, ich habe regelrecht mit gerätselt wer wohl für die mysteriösen Sabotageakte verantwortlich war. Die Geschichte enthält mehrere unvorhersehbare Wendungen, die mich bis zur letzten Seite überraschen konnten. Neben der Protagonistin und auch Nico hatte ich Aris und seinen Freund Ezio sehr liebgewonnen. Beide waren äußerst interessante Charaktere. Am wenigsten mochte ich Sara, die Freundin von Aris die ich am Anfang, aus Mitleid, sogar verstehen konnte, bis sie sich sozusagen als intrigantes Biest „entpuppt“ hat. Auch blieb mir Carmela immer etwas suspekt. Zum Schluss hätte ich gerne noch ein wenig Erzählung mehr gehabt, denn die Geschichte endet ziemlich abrupt. So hat sich der Roman in Windeseile lesen lassen, mit der Hoffnung, dass am Ende alles „gut“ wird.
Sehr zu empfehlen als locker leichte Urlaubslektüre. Von mir dafür gerne gegebene 4 Sterne.