Eine Liebe in Gedanken

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
simi159 Avatar

Von

Wieviel weiß man über das gelebte Leben der eigenen Eltern? Ihre Lieben ihre Träume?
Wenig? Viel? Fast Alles?
Und wieviel möchte man darüber erfahren?
Dies sind die zentralen fragen um die es in dem neuen Roman, „Eine Liebe in Gedanken“, von…. geht. Egal wie man selbst diese Fragen beantwortet, eine Wissenslücke wird bleiben. Auch wenn sie noch so klein bleiben mag….

So geht es auch der Tochter Von Antonia. Nach deren Tod hat Fragen, kleine und große. Und sie versucht diese Wissenslücken mit dem Nachlass ihrer Mutter und durch Nachforschungen zu klären. Was hat Ihre Mutter bewegt? Was war mit ihrer großen Liebe Edgar? Und warum wurde aus den beiden nie ein richtiges Paar, eine Familie?


Die Autorin, Kristine Bilkau, geht mit diesem, für manchen Leser vielleicht heiklen Thema, sehr sanft um. Langsam und in einer sehr klaren, reduzierten Sprache steigt man in das Leben der Tochter im hier und heute ein. Stück für Stück klärt sich dann für Tochter rund Leser die Vergangenheit der Mutter. Ihr Leben in jungen Jahren, ihre Ansichten, Träume und auch wie sie ihr Leben gelebt hat, wird chronologisch gezeigt.
Dabei kehrt der Leser in die späten 50er und früher 60er Jahre des letzten Jahrhunderts zurück. eine Zeit in der ein selbstbestimmtes Leben als Frau so gut wie unmöglich war. Diese Gegebenheiten und Zwänge von Außen, wie sie sich auf das Leben der Mutter auswirken und damit auch ihre Lebensgeschichte beeinflußen, begreift man ebenso, wie auch das Suchen der Tochter nach Antworten.

Alle Charaktere wirken authentisch, ihr Handeln ist nachvollziehbar und durch die tolle Sprache der Autorin, dieses reduzierte auf das Wesentliche, bekommt die Geschichte etwas sehr klares und besonders. Alle Figuren machen ihren Frieden, jeder auf seine Art. Und so ist, selbst wenn vielleicht noch eine winzige Wissenslücke für die Tochter bleiben sollte, alles rund.

Als Leser muss man sich auf diese Reise in eine andere Zeit und Welt einlassen, vieles steht zwischen den Zeilen bzw. erklärt sich nicht vollständig. Die Charakter bleiben immer etwas auf Abstand, wahrscheinlich durch die reduzierte Sprache der Autorin. Das muss man mögen bzw. auch in seiner Schlichtheit aushalten können.


Von mir gibt es 4 STERNE.