Eine unerfüllte Liebe

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In den 60er Jahren verlieben sich Antonia und Edgar ineinander, sie wollen die Zukunft gemeinsam verbringen. Doch Edgar geht aus beruflichen Gründen nach Hongkong und der Plan, Antonia nachzuholen, scheitert.
Antonia Tochter beschreibt nach dem Tod der Mutter diese Liebesgeschichte und versucht zu verstehen, wie stark die gescheiterte Beziehung das Leben ihrer Mutter beeinflusst hat.
Im Wechsel zwischen der Gegenwart, dem Leben der Tochter mit Mann und Kind, und der Vergangenheit, der Beziehung zwischen Antonia und Edgar, baut Kristine Bilkau in ihrem Roman eine starke Spannung auf, obwohl der Leser von Anfang an weiß, wie die Geschichte enden wird. Interessant ist auch die gesellschaftliche Veränderung zu erleben, die Schwierigkeiten einer jungen Frau in den 60er Jahren, die durch eine gelöste Verlobung als gescheitert gilt.
Der Schreibstil ist recht kühl und distanziert gehalten, die Beziehung zwischen Antonia und Edgar wird eher von außen beschrieben als mit großen innigen Gefühlen. Auch über die Beziehung der Tochter zu ihrem Mann erfährt der Leser nur wenig, das Verhältnis zur fast erwachsenen Tochter wird angerissen.
Ein Buch, das mich bewegt hat, mit viel Gefühl und Tiefgang geschrieben. Keine leichte Unterhaltung sondern eine Geschichte über (un)erfüllte Träume und die Beziehung zur Mutter, die erst nach deren Tod mit leichtem Bedauern reflektiert wird.