Toni und Edgar

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regenprinz Avatar

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Bei diesem Roman hat mir vor allem der Erzählstil gut gefallen.
Als Leser begibt man sich gemeinsam mit Antonias Tochter auf Spurensuche in die Vergangenheit, um herauszufinden, was die einstige Liebesgeschichte zwischen Toni und Edgar so einzigartig und für immer unvergesslich machte. Und bald stellt sich heraus, dass die Gründe vielschichtig sind, denn Toni ist zweifellos eine Figur mit besonderem Charakter - geprägt von der Zeit, in der sie damals aufwuchs, versucht sie aufzubegehren gegen Enge und Eintönigkeit. Sie versucht mit Farbe und Fantasie mehr Freude und Leichtigkeit in ihr Leben zu bringen. Doch Edgar, der von ihrer Art so bezaubert scheint, ist im Grunde ein Gegenpol mit ziemlich schwerem Gewicht ...
Ich möchte nicht zu viel vom Inhalt verraten, denn diese Liebesgeschichte selbst zu lesen, kann ich jedem nur empfehlen. Luftig, bunt und zart kommt sie daher wie eine schillernde Seifenblase, vielleicht weil trotz der detailreich geschilderten Szenen aus Tonis Leben manches "in der Schwebe" bleibt. Oder zumindest auf mich so wirkte. Ich konnte ihrem Leben nachspüren, bekam sie aber trotzdem nie wirklich zu fassen. Nicht alle ihrer Entscheidungen konnte ich nachvollziehen, aber spielt das eine Rolle? Bei diesem Roman m.E. nicht.

Für mich beinhaltet dieses Buch jedenfalls nicht nur die vergangene Liebesgeschichte von Toni und Edgar, sondern auch die Spurensuche einer Tochter bzw. die Beziehungsklärung mit ihrer verstorbenen Mutter. Darüber hinaus ist der Roman zweifellos ein beeindruckend geschildertes Zeitportrait.