Viel mehr als "nur" ein Liebesroman!

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melanie.e Avatar

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Es ist die Geschichte einer Frau, die nach dem Tod ihrer Mutter versucht, das Leben, welches ebendiese gelebt hatte, zu rekonstruieren, Entscheidungen der Mutter, die diese in der Vergangenheit getroffen hatte, nachzuvollziehen, Worte und Handlungen der Mutter zu deuten, um zu verstehen,  um Versäumtes nachzuholen und um der Mutter so ein kleines Stück näher kommen zu können. Sie wusste vom einstigen Glück ihrer Mutter mit deren großen Liebe Edgar, sie wusste viel davon, wusste aber gleichsam auch nur Bruchstücke. Erst durch die Briefe, die sie findet, beginnt vieles, Sinn zu machen; und sie beschließt, diesen Mann, den ihre Mutter so sehr geliebt hatte, aufzusuchen…

Getarnt quasi als Liebesroman, hat Eine Liebe, in Gedanken thematisch so viel mehr zu bieten, als man vielleicht erwarten könnte.  Vor allem zeigt der Roman aber auf, wie wenig wir oft von den Menschen um uns herum wissen; wie wenig Zeit wir uns auch dafür nehmen, nachzufragen und die Geschichten der uns nahestehenden Personen anzuhören. Und dann - ganz plötzlich - ist es dafür bereits zu spät. Zu spät, um Geschichten zu hören; zu spät, um nachzufragen; und uns wird bewusst, wie wenig wir wirklich von einander wissen. Und so ist alles, was bleibt, eine Erinnerung in Gedanken. 

Ein unglaublich berührender Roman, der vor allem durch die eingebundenen Briefe, so besonders wird. Gefühlvoll und dennoch in gewisser Weise zum Nachdenken anregend - viel mehr als nur ein Liebesroman.