War es Liebe?

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lealein1906 Avatar

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„Eine Liebe in Gedanken“ ist wirklich ein außergewöhnliches Buch, das eine tolle Liebesgeschichte auf eine einzigartige Art und Weise erzählt. Besonders überzeugend ist der poetische Schreibstil.
Das Buch erzählt zwei Geschichten. Zum einen die von einer Tochter, deren Mutter stirbt. Sie weiß von der Liebesgeschichte ihrer Mutter und hat auf einmal das drängende Gefühl die erste große Liebe ihrer Mutter kennenlernen zu müssen und möchte von ihm hören, wie sie war. Der wichtige Erzählstrang ist jedoch ebendiese Liebesgeschichte, die uns in Rückblicken erzählt wird. Die von Toni und Edgar, die sich fanden, aber dann ziehen lassen mussten.
Toni gewinnt man in den Beschreibungen wirklich schnell lieb. Man liebt und leidet mit ihr. Edgar blieb für mich manchmal distanziert, ich konnte sein Handeln oft nicht nachvollziehen, aber vielleicht hat die Autorin auch genau das gewollt, dass Edgar ein kleines Mysterium bleibt. Auf jeden Fall haben die Charaktere ganz unterschiedliche Merkmale und Wesensarten, sodass ihr Handeln sehr interessant zu lesen ist. Sie passen wunderbar in die 60er Jahre, die ebenfalls sehr gut dargestellt werden.
Was mich am meisten in den Bann gezogen hat, war der sehr poetische Schreibstil der Autorin. Sie versteht es wirklich etwas zu erzählen, legt in jede Beschreibung Liebe zum Detail und schafft es dem Leser sehr viel tiefgehende Fragen zu stellen. Somit liest man das Buch nicht nur gerne, es regt einen auch zum Nachdenken an. Die Kapitel in der Gegenwart sind genau richtig zum Durchatmen, sodass man sich danach noch mehr auf die Beziehung zwischen Toni und Edgar einlassen kann.
Ich kann dieses Buch nur herzlich weiterempfehlen, weil es eben auf diese besondere Weise erzählt und man es sicher nicht so schnell vergisst.