Wunderschön und poetisch

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mollymoon Avatar

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Kristine Bilkaus erster Roman hat mich so begeistert, dass ich diesen ebenfalls lesen musste.

Mitten in den 60er Jahren treffen sich Antonia und Edgar. Es ist die große Liebe, sie schmieden Pläne für die gemeinsame Zukunft. Edgar soll für seine Firma nach Hongkong gehen und dort das Büro aufbauen. Antonia soll ihm folgen, nachdem er dort alles geregelt hat – so der Plan.
Edgar schreibt Briefe und Karten, vertröstet Toni immer und immer wieder. Diese löst nach einiger Zeit die Verlobung. Sie verlieren sich aus den Augen, hören nichts mehr voneinander.
Vor allem Toni will selbstständig werden, auf eigenen Beinen stehen. Sie versucht, die Beziehung zu vergessen, heiratet, bekommt eine Tochter.
Diese Tochter macht sich Jahrzehnte später nach dem Tod von Toni auf die Suche nach Antworten. Hat ihre Mutter das Leben gelebt, das sie sich damals gewünscht hat? Wer war Edgar? Warum konnte sie ihn nie vergessen?

Kristine Bilkau hält uns einen Spiegel vor: Wie viel Intensität, Risiko und Schmerz lassen wir zu, wenn es um unsere Gefühle und Beziehungen geht?

Ich habe den Erscheinungstag dieses Romans herbeigesehnt, da ich wusste, mit welcher Wucht einen Bilkaus Worte treffen können.
Meine Erwartungen wurden noch übertroffen.

Das Buch erzählt sehr melancholisch und berührend von vertanen Chancen, Wiedergutmachung und der großen Liebe und das auf eine wunderschöne und poetische Weise. Ich bin sprachlos.
Ohne spoilern zu wollen: Als Fan von untypischen und nicht vorhersehbaren Enden mochte ich dieses hier sehr. Es war offen, lässt eigene Gedanken zu und macht nachdenklich.

Der Schreibstil von Kristine Bilkau gefällt mir ungemein und ich hoffe, dass sie noch viele Bücher schreibt.